Schlagabtausch im US-Wahlkampf

Die beiden demokratischen Bewerber um das Weiße Haus legen jetzt richtig los. Fünf Tage vor der Vorwahl in South Carolina als erstem Südstaat warfen sich Hillary Clinton und Barak Obama gegenseitig Tatsachenverdrehung vor.
von  Abendzeitung
Persönliche Angriffe: Hillary Clinton (l.) und Barak Obama
Persönliche Angriffe: Hillary Clinton (l.) und Barak Obama © dpa

Die beiden demokratischen Bewerber um das Weiße Haus legen jetzt richtig los. Fünf Tage vor der Vorwahl in South Carolina als erstem Südstaat warfen sich Hillary Clinton und Barak Obama gegenseitig Tatsachenverdrehung vor.

Im Rennen um die demokratische US-Präsidentschaftskandidatur haben sich die Bewerber Hillary Clinton und Barack Obama am Montag den bisher heftigsten Schlagabtausch geliefert. Fünf Tage vor der mit Spannung erwarteten Vorwahl in South Carolina als erstem Südstaat in der diesjährigen Kandidatenkür warfen sich die Ex-First Lady und der schwarze Senator in einer CNN-Fernsehdebatte gegenseitig Tatsachenverdrehung vor.

Obama bezog sich dabei auch auf kritische Äußerungen von Bill Clinton, dem Ehemann seiner Hauptrivalin, der intensiv Wahlkampf für seine Frau betreibt. "Manchmal weiß ich nicht, gegen wen ich kandidiere", sagte der Senator aus Illinois zur Rolle Bill Clintons.
Hillary Clinton warf Obama vor, unklare Angaben über seine politischen Vorstellungen zu machen, sich vor unpopulären Entscheidungen zu drücken und Ausflüchte zu suchen, wenn er nach seinem Abstimmungsverhalten gefragt werde.

Persönliche Attacken

"Senator Obama, es ist schwer, eine Debatte mit Ihnen zu haben, die geradeaus ist, denn Sie übernehmen niemals Verantwortung für Ihr Votum", sagte Clinton während der Debatte in Myrtle Beach (South Carolina). Obama seinerseits warf seiner Konkurrentin vor, sie nehme es mit den Fakten nicht genau und sei bereit "alles zu sagen um gewählt zu werden". Die Kontroverse gipfelte in persönlichen gegenseitigen Attacken. Obama hielt Clinton vor, dass sie früher als Anwältin im Vorstand eines gewerkschaftsfeindlichen Unternehmens gewesen sei. Clinton ihrerseits sagte, Obama habe einst ebenfalls als Anwalt für einen zwielichtigen Besitzer von Mietwohnungen in den Slums von Chicago gearbeitet.

Der Dritte in der Debatte, Exsenator John Edwards, kam während der Debatte über weite Strecken wenig zu Wort. In South Carolina geht es für die demokratischen Bewerber am kommenden Samstag vor allem darum, die Stimmen der Schwarzen zu gewinnen. Sie machen rund die Hälfte der Wähler aus. Die republikanische Vorwahl in South Carolina hatte bereits am vergangenen Samstag Senator John McCain für sich entschieden. (nz, dpa)

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