Schiff kentert vor Lampedusa: 200 Migranten vermisst

Vor der italienischen Insel Lampedusa ist nach italienischen Medienberichten erneut ein Flüchtlingsboot gekentert.
von  dpa

Rom - 200 Menschen würden vermisst, berichteten italienische Medien am Freitag. Nach maltesischen Regierungssngaben waren Such- und Rettungsboote an der Unglücksstelle.

Die maltesischen Behörden hätten am Nachmittag erste Berichte über ein Flüchtlingsschiff in Seenot bekommen, sagte ein Regierungssprecher am Freitagabend der Nachrichtenagentur dpa. Ein maltesisches Schiff sei als erstes am Unglücksort gewesen. Das Flüchtingsschiff sei gekentert. "Viele Menschen sind wohl im Wasser, manche mit und manche ohne Schwimmwesten", sagte Sprecher Kurt Farrugia weiter. An den Rettungsarbeiten seien auch italienische Schiffe beteiligt.

In den vergangenen beiden Tagen mussten Handelsschiffe im Mittelmeer fünf Flüchtlingsbooten mit zusammen mehr als 500 Migranten an Bord zu Hilfe kommen. Die italienische Küstenwache koordinierte am Donnerstag und Freitag die Rettungsaktionen für die Migranten auf den fünf Booten. Die Flüchtlinge wurden in sizilianische Hafenstädte gebracht, so nach Trapani und Porto Empedocle, berichetet die Nachrichtenagentur Ansa.

Die Zahl der geborgenen Opfer der Schiffstragödie vor Lampedusa in der vergangenen Woche stieg am Freitag auf 328, nachdem Taucher weitere Opfer in der Nähe des Wracks entdeckten. Im Schiff sind keine Leichen mehr. Die Suche gehe jedoch außerhalb weiter, hatte die Küstenwache mitgeteilt. Die Bilanz ist damit noch immer nicht endgültig. 155 Flüchtlinge waren nach dem Schiffbruch gerettet worden, insgesamt 545 waren nach den Angaben von Überlebenden an Bord des Bootes gewesen.

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