Scheidender Banker Naser soll noch 1,5 Millionen Euro erhalten

MÜNCHEN - Wegen des Milliardendesasters bei der Hypo Alpe Adria war Bayerns Sparkassenpräsident Siegfried Naser zurückgetreten - jetzt wurde bekannt, dass er offenbar noch Gehaltszahlungen in Millionenhöhe erhalten soll.
Nasers bis Anfang 2016 laufender Vertrag werde vom Sparkassenverband bis Ende 2012 erfüllt, anschließend bekomme der frühere CSU- Kommunalpolitiker seine Pension, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Samstag). Auf diesen Kompromiss hätten sich der Vorstand des Sparkassenverbands und der Präsident geeinigt. Er bekomme so noch mehr als 1,5 Millionen Euro.
Ein Verbandssprecher wollte den Bericht am Samstag nicht kommentieren: „Der Sparkassenverband gibt grundsätzlich keine Auskunft zu Personalfragen.“
Im Verbandsvorstand, dem neben Sparkassendirektoren vor allem Kommunalpolitiker der CSU, aber auch von SPD und Freien Wählern angehören, werde die vereinbarte Lösung für vertretbar gehalten, schreibt das Blatt. Naser hätte auf einer vollständigen Erfüllung seines Vertrags beharren können, habe es aus Verbandskreisen geheißen. Einige Vorstandsmitglieder hätten demnach nur „mit Bauchschmerzen“ zugestimmt. „Aber wenn wir es auf einen Streit mit Naser ankommen ließen, würden wir angesichts der Rechtslage sehr alt aussehen“, zitiert die Zeitung einen namentlich nicht genannten Kommunalpolitiker.
Naser wird Ende Februar aufhören. Der Sparkassenpräsident scheidet wegen des Milliardendesasters der Landesbank – er stand an der Verwaltungsrats-Spitze – bei der Hypo Alpe Adria vorzeitig aus. Sein zuletzt öffentlich benanntes Jahresgehalt hatte laut dem Bericht fast 600 000 Euro betragen.