Saudi-Arabien genehmigt Frauenrechtsgruppe
Forscher, Lehrer und Aktivisten beiderlei Geschlechts sind Mitglied einer neuen saudischen Organisation für Frauenhilfe. Diese fordert «institutionelle und individuelle Veränderungen für Frauen».
Das für seine frauenfeindlichen Gesetze bekannte Königreich Saudi-Arabien hat erstmals der Gründung einer Frauenrechtsgruppe zugestimmt. Nach zweijährigen Verhandlungen habe das Ministerium für soziale Angelegenheiten die Bildung der Organisation Ansar al-Mara (Frauenhilfe) grundsätzlich gebilligt, sagte deren Gründer Suliman al-Salman am Montag der in Dschidda erscheinenden Tageszeitung «Arab News».
Die Gruppe, der 21 Mitglieder angehören, unter ihnen Forscher, Lehrer und Aktivisten beiderlei Geschlechts, strebe nach «institutionellen und individuellen Veränderungen, um das Leben der Frauen im Königreich zu verbessern», erklärte Al-Salman. Um ihre Arbeit aufzunehmen, muss die Organisation noch eine Lizenz erhalten, die von einer neuen, demnächst tätig werdenden staatlichen Aufsichtsbehörde für Zivilorganisationen vergeben wird. In Saudi-Arabien bildet eine besonders dogmatische Auslegung des Islams die Grundlage für Recht und Gesetze. Frauen dürfen etwa ihr Haus nicht ohne Begleitung ihres Mannes oder eines männlichen Verwandten verlassen. Auch dürfen sie nicht Auto fahren und müssen strenge Bekleidungsvorschriften beachten. (dpa)
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