Sarrazin erntet für neues Buch scharfe Kritik

Der ehemalige Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin ist kurz vor Erscheinen seines neuen Buchs "Europa braucht den Euro nicht" wieder in die Kritik geraten.
dpa |
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Berlin - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) warf Sarrazin in der "Bild am Sonntag" vor: "Seine Methode, so zu tun, als ob es Denk- oder Sprechverbote in Deutschland zu bestimmten Themen gibt, gegen die er dann verstößt, hat etwas sehr Kalkulierendes. Und ist dann auch noch unsinnig."

Das habe schon für die Art und Weise gegolten, in der Sarrazin das Thema Integration behandelt habe. "Entweder redet und schreibt Sarrazin aus Überzeugung einen himmelschreienden Blödsinn, oder er macht es mit einem verachtenswerten Kalkül", so Schäuble. Sarrazins neues Buch erscheint am Dienstag. Das SPD-Mitglied hatte bereits mit umstrittenen Thesen zur Integration heftige Diskussionen ausgelöst. Sein im Herbst 2010 erschienenes Buch "Deutschland schafft sich ab" verkaufte sich millionenfach.

In seinem neuen Buch, aus dem das Magazin "Focus" zitiert, fordert Sarrazin, dass Länder, die dauerhaft gegen den Stabilitätspakt verstoßen, den Euro-Raum verlassen. Er hält Griechenland für einen hoffnungslosen Fall.

Politiker von SPD, Grünen und FDP kritisieren in der "Bild am Sonntag" scharf den Auftritt Sarrazins in der ARD-Talkshow "Günther Jauch" (Sonntag 21.45 Uhr). Moderator Jauch wollte in seiner Sendung mit Sarrazin sowie dem früheren Bundesfinanzminister und möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück über die Eurokrise diskutieren.

Der SPD-Politiker und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, sagte: "Mit Sarrazin sollte sich niemand mehr in eine Talkshow setzen." Grünen-Fraktionschefin Renate Künast kritisierte: "Nationalistischer Unsinn von Sarrazin passt nicht zum Bildungsauftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders." FDP-Generalsekretär Patrick Döring befand: "Das hat im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nichts zu suchen."

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