Sarkozy verliert Vertrauen der Franzosen

Der französische Staatspräsident hat schlechte Umfragewerte. Besonders schmerzen dürfte Sarkozy, dass seine Regierung für «ineffizient» gehalten wird. Auch sein öffentliches Privatleben stößt auf Ablehnung.
Gut fünf Wochen vor den Kommunalwahlen in Frankreich sieht sich Präsident Nicolas Sarkozy einem massiven Vertrauensverlust in der Bevölkerung gegenüber. Das ergab eine vorab veröffentlichte Umfrage des Instituts TNS-Sofres für das «Figaro Magazine». Demnach haben nur 41 Prozent der Franzosen Vertrauen in den Staatschef. Vor einem Monat waren es noch 49 Prozent. Fast neun von zehn Franzosen halten die Regierung für «ineffizient». An erster Stelle sorgen sich die Menschen der Umfrage zufolge um Preissteigerungen, gefolgt von Arbeitslosigkeit und Kaufkraftverlusten.
Sarkozys Beliebtheitswerte sinken bereits seit einiger Zeit. In einer kürzlich für die Zeitung «La Croix» erstellten Umfrage hatte eine Mehrheit der Franzosen kritisiert, die Berichterstattung über den Staatschef und seine Freundin Carla Bruni nehme «zuviel Platz» ein. Der ehemalige Premierminister und konservative Senator Jean-Pierre Raffarin forderte die Regierung auf, ihr Handeln in der Öffentlichkeit klarer darzustellen. «Wir müssen jetzt alle unsere Kräfte sammeln», sagte er am Donnerstag dem Radiosender France Info. Es gebe bereits Ergebnisse, wie die gesunkenen Arbeitslosenzahlen, die aber nicht sichtbar genug seien. (dpa)