Sanktionen wegen Wasserstoffbombe: Nordkorea will mit "Gegenoffensive" antworten

Will Nordkorea scharf schießen? Auf die von den USA geforderte Ausweitung der Sanktionen gegen das Land will das Kim-Regime mit seiner "eigenen Art der Gegenoffensive" antworten.
Seoul/New York - Neue Runde im Atomstreit zwischen Nordkorea und USA: Die Amerikaner drängen wegen des neuerlichen Atomtests durch Pjöngjang auf harte Strafmaßnahmen. Die Nordkoreaner erinnern derweil mit Nachdruck daran, dass das Land "eine voll entwickelte Atommacht" ist. Nach seinem weltweit verurteilten Atomtest hat Nordkorea für den Fall neuer Sanktionen mit Gegenmaßnahmen gedroht.
Das Außenministerium in Pjöngjang unterstellte den USA, eine feindselige Politik und dazu eine "hektische Sanktionskampagne" zu betreiben. "Wir werden auf die verabscheuungswürdigen Sanktionen und den Druck der USA mit unserer eigenen Art der Gegenoffensive antworten", wurde ein Sprecher am Dienstagabend von den Staatsmedien zitiert. Welche Art von Maßnahmen ergriffen werden sollen, blieb unklar. UN-Generalsekretär António Guterres hatte zuvor an alle Staaten appelliert, dass ein Krieg auf der koreanischen Halbinsel unbedingt verhindert werden müsse.
Nordkorea testet Wasserstoffbombe
Die USA werfen Nordkoreas Machthaber Kim Chongun vor, einen Krieg provozieren zu wollen und dringen im UN-Sicherheitsrat auf "größtmögliche Sanktionen" gegen Pjöngjang. Nordkorea hatte am Sonntag eigenen Angaben zufolge eine Wasserstoffbombe getestet, mit der Interkontinentalraketen (ICBM) bestückt werden sollen. Es war der sechste und bisher größte Atomtest des diplomatisch isolierten Landes seit 2006. Sein Raketen- und Atomprogramm wird weltweit als ernste Gefahr angesehen.
Die USA sollten keinen Moment vergessen, dass Nordkorea eine "voll entwickelte Atommacht ist, die im Besitz von ICBM wie auch einer Atom- und Wasserstoffbombe" sei, sagte der Ministeriumssprecher in Pjöngjang. Er antwortete dabei auf eine Frage bezüglich neuer Sanktionen. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump habe Nordkorea seine Anstrengungen "verdoppelt, um die staatlichen Atomstreitkräfte zu stärken".
Südkorea und die USA befürchten, dass Nordkorea nach zwei ICBM-Tests im Juli und dem Start einer neuerlichen Mittelstreckenrakete in der vergangenen Woche, die dabei über Japan hinweg in den Pazifik flog, schon bald weitere Raketenversuche unternehmen wird.

Lässt sich gerne mit Wasserstoffbomben fotografieren: Nordkoreas Machthaber Kim Chongun (3.v.r.).
USA fordern härtere Sanktionen gegen Nordkorea
Das Risiko eines Nuklear-Konflikts mit Nordkorea sei derzeit die "gefährlichste Krise" der Welt, sagte UN-Chef Guterres am Dienstag in New York. "Die möglichen Konsequenzen einer Militäraktion sind zu schrecklich." Er verurteilte erneut den neuerlichen Atomtest. Nordkorea müsse sich an internationale Verpflichtungen halten.
Kein Öl für Nordkorea: Die Amerikaner fordern eine Aussetzung der Öllieferungen aus China an das Kim-Regime. Peking warnt in diesem Zug vor einem Staatsversagen Nordkoreas und daraus resultierende unkalkulierbare Folgen.
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