Sankt Petersburg: Russischer Kriegskorrespondent bei Explosion getötet

Er berichtete aus dem Kreml, von der Front, er gab russischen Soldaten in seinem Blog Verhaltensweisen mit auf den Weg in den Krieg in der Ukraine. Jetzt wurde der Kriegsberichterstatter und Blogger Opfer eines Sprengsatzes.
AZ/dpa |
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Russische Ermittler und Polizisten stehen nach der Explosion am Tatort in Sankt Petersburg.
Russische Ermittler und Polizisten stehen nach der Explosion am Tatort in Sankt Petersburg. © ---/AP/dpa

Moskau - Ein russischer Kriegsberichterstatter ist bei einer Explosion in einem Café im Zentrum der russischen Ostseemetropole Sankt Petersburg ums Leben gekommen. Weitere 25 Menschen wurden bei der Detonation des Sprengsatzes verletzt, wie die Staatsagentur Tass weiter berichtete. Der 40-jährige Journalist und Blogger mit dem Pseudonym Wladlen Tatarskij, der aus dem Donbass in der Ostukraine stammt, sei auf der Stelle tot gewesen.

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Tatarskij, dessen richtiger Name Maxim Fomin lautet, hatte nach offiziell unbestätigten Medienberichten am Sonntag zu einem "patriotischen Abend" in das Café "Stritfud-Bar No.1" im Zentrum von Sankt Petersburg eingeladen. Dieses soll nach Medienberichten Jewgeni Prigoschin, dem Chef der berüchtigten Söldnertruppe Wagner, gehört haben.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler war der Sprengsatz in einer Büste eingebaut, die Tatarskij bei dem Treffen als Geschenk überreicht wurde. Das Geschenk - Augenzeuge berichteten von einer vergoldeten Büste des Bloggers - sei ihm von einer jungen Frau überreicht worden, schrieben örtliche Medien. Sie habe sich anschließend in eine der hinteren Zuschauerreihen gesetzt, sei aber nach der Explosion verschwunden. Die Fahndung nach ihr laufe auf Hochtouren.

Der Blogger und Kriegsberichterstatter hatte ab 2014 zunächst als Aufständischer für die Unabhängigkeit des russisch kontrollierten Donbass gekämpft, ehe er sich dem Journalismus zuwandte. Er verbreitete in seinem Blog Videos vom Frontgeschehen in der Ukraine und gab zuletzt jungen russischen Soldaten Tipps, wie sie sich in den vordersten Linien verhalten sollten.

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2 Kommentare
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  • Tthomas am 03.04.2023 17:12 Uhr / Bewertung:

    So ein Pech aber auch. Den Preis hat er verdient.

  • Der wahre tscharlie am 03.04.2023 16:58 Uhr / Bewertung:

    Offensichtlich gibt es auch in Rußland Menschen, die den Krieg ablehnen und von der Propagandamaschinerie die Nase voll haben.

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