Saarland: SEK nimmt drei terrorverdächtige Syrer fest
Saarbrücken - Im Saarland sind drei Terrorverdächtige festgenommen worden. Spezialeinheiten hätten die Syrer im Alter von 21, 23 und 27 Jahren am Donnerstag im Raum Saarlouis gefasst, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und das Landespolizeipräsidium Saarland am Freitag mit.
Gegen die drei Männer, die alle in Saarlouis wohnen, wird demnach seit Oktober 2017 umfangreich ermittelt. Die Sicherheitsbehörden hätten derzeit aber keine Erkenntnisse, dass sie konkrete Anschläge in Deutschland oder Europa geplant hätten.
Verdächtiger wollte Kämpfer für syrischen Bürgerkrieg rekrutieren
Nach Darstellung der Ermittler hatte der 23-Jährige versucht, über das Internet Menschen aus Deutschland als Kämpfer für den syrischen Bürgerkrieg zu rekrutieren. Dabei sei er für die verbotene terroristische Vereinigung Ahrar al-Scham tätig gewesen, die zum salafistischen Spektrum gehöre und in Syrien einen islamischen Staat auf der Grundlage der Scharia gründen wolle. Die 21 und 27 Jahre alten Männer sollen in Syrien Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat gewesen sein. Der 23-Jährige und der 21-Jährige seien darüber hinaus als islamistische Gefährder eingestuft worden, also als Männer, denen die Behörden einen Terroranschlag zutrauen.
Alle drei waren 2015 als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland gekommen und hatten Asyl beantragt. Bei der Festnahme wurden den Angaben zufolge viel Beweismaterial sichergestellt, unter anderem Handys und Laptops. Die Ermittlungen und die Auswertung des Beweismaterial dauerten noch an. Weitere Auskünfte gebe es aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht. Gegen die Männer bestehen Haftbefehle wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung.
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