Russland: Keine Soldaten in der Ukraine

Moskau weist Vorwürfe aus Kiew als "Paranoia" zurück - Verteidigungsminister bestreitet Einsatz von Spezialkräften
Georg Thanscheidt |
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Verteidigungsminister Sergej Schoigu: "Eine schwarze Katze im dunklen Raum, die nicht da ist."
AFP Verteidigungsminister Sergej Schoigu: "Eine schwarze Katze im dunklen Raum, die nicht da ist."

Moskau – Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat Vorwürfe Kiews zum Einsatz russischer Spezialkräfte im Osten der Ukraine zurückgewiesen. "Wir sind im Verteidigungsministerium sehr überrascht angesichts der Äußerungen des Chefs der ukrainischen Sicherheitsdienste, wonach Einheiten der russischen Spezialkräfte in die Ereignisse im Südosten der Ukraine verwickelt sind", sagte Schoigu nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen mit Blick auf den ukrainischen General Wassil Krutow.

"Diese Äußerungen grenzen an Paranoia." "Es ist schwierig, eine schwarze Katze in einem dunklen Raum zu suchen, insbesondere wenn sie nicht da ist", sagte Schoigu. "Es ist besonders idiotisch, wenn sie intelligent, mutig und liebenswürdig ist."

Er spielte damit auf die Bezeichnung "liebenswürdige Leute" und "grüne Männchen" an, die in der Ukraine für die uniformierten Einheiten ohne Hoheitsabzeichen verwandt wurden, die im März auf der Halbinsel Krim vor ihrer Annexion durch Russland zum Einsatz kamen. Auch damals hatte Moskau bestritten, dass es sich um seine Soldaten handelt.

Die Lage im Osten der Ukraine ist seit Tagen stark angespannt und unübersichtlich. Kiew entsandte am Dienstag die Armee gegen prorussische Milizen, die in mehreren Städten Gebäude besetzt halten.

Lesen Sie hier: Ukraine-News im Liveticker

In der Nacht zum Donnerstag wurden ukrainische Truppen in ihrem Stützpunkt in der Hafenstadt Mariupol von rund 300 Menschen mit Gewehren und Brandsätzen angegriffen, wie Innenminister Arsen Awakow erklärte. Dabei wurden demnach drei Angreifer erschossen,

13 weitere verletzt und 63 Menschen festgenommen. Demnach wurde der Stützpunkt zunächst mit Molotow-Cocktails angegriffen, anschließend hätten die Angreifer auch auf Wachposten geschossen, woraufhin die dort stationierte Nationalgarde zurückgefeuert habe, erklärte Awakow.

Nach dem Angriff seien zusätzlich Spezialkräfte eingeflogen und die Polizeipatrouillen in den Straßen verstärkt worden. In Mariupol hatten bewaffnete Gruppen wie auch in anderen Städten der Region in den Tagen zuvor Verwaltungsgebäude besetzt.

 

 

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