Russische Reservisten fordern in Video Hilfe von Putin

Berichte, wonach schlecht ausgebildete Rekruten an der Front in der Ukraine vorgeschickt werden, gibt es viele. Nun richten sich russische Reservisten mit einem Appell direkt an Präsident Putin.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Russische Kriegspropaganda auf einem Plakat in St. Petersburg.
Russische Kriegspropaganda auf einem Plakat in St. Petersburg. © Dmitri Lovetsky/AP/dpa
Moskau

In einem neuen Videoappell haben russische Reservisten im Kriegsgebiet im Osten der Ukraine Missstände in der Truppe beklagt und Kremlchef Wladimir Putin um Hilfe gerufen. Als Oberkommandierender der Streitkräfte solle sich Putin darum kümmern, dass die Kommandeure ihre Arbeit machten, sagte ein vermummter Sprecher in der am Samstag aufgenommenen und im Nachrichtenkanal Telegram verbreiteten Videobotschaft.

Insgesamt sind ein Dutzend Uniformierte auf dem Video zu sehen - ebenfalls ohne erkennbare Gesichter. Der Sprecher der Gruppe beklagt fehlende Ausrüstung und mangelnde Führung durch die Befehlshaber.

"Wir wissen, dass wir nicht die einzigen sind, die mit einer solchen Bitte auftreten", sagte der Mann "im Gebiet Donezk". Putins solle sich nicht auf dem Papier, sondern vor Ort um die Lage kümmern, verlangt er. Putin hat bisher die Truppen im Kampfgebiet nicht besucht - anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der vereinzelte Frontbesuche absolvierte.

Sprecher beklagt sinnloses Sterben

Der russische Sprecher beklagt, es fehle an Ausrüstung, darunter etwa an Nachtsichtgeräten, um die Gefechtsaufgaben zu erfüllen. Auch andere Kämpfer sowie Ehefrauen, Mütter und Schwestern von Soldaten hatten bereits in öffentlichen Botschaften Missstände beklagt.

Die Kommandeure würden einfach das Dekret des Präsidenten ignorieren und unvorbereitete Einheiten in den Sturmtrupps einzusetzen, beklagte der Mann. Sie würden vorgeschickt, während die Soldaten hinten blieben. "Die Führung unseres Regiments führt keinen Dialog mit uns, schüchtert uns ein und droht uns mit Inhaftierung, wenn wir uns den Kampfhandlungen verweigern und nicht an die erste Frontlinie vorrücken." Wegen fehlender Unterstützung durch eine Aufklärung und mangelnde Kommunikation mit anderen Einheiten würden sinnlos Reservisten sterben und verletzt.

Der Mann weist darauf hin, dass das Durchschnittsalter der Einheit bei 40 Jahren liege, viele seien gesundheitlich eingeschränkt. Es habe schon zu Beginn keine medizinische Tauglichkeitsuntersuchung gegeben. "Wir weigern uns nicht, die Aufgaben der Gebietsverteidigung zu erfüllen. Wir lehnen es ab, ein ungerechtfertigtes Risiko einzugehen - mit Maschinengewehren gegen Panzer, gegen Mörser und Scharfschützen", sagte er. Seinen Angaben nach waren die Männer in den Gebieten Swerdlowsk und Perm eingezogen worden.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.