Russische Kriegsdienstverweigerer: Was zu bedenken wäre
Wer aus Russland desertiert, um einer Einberufung zu entgehen, wird in der Ukraine weder töten noch selbst getötet werden. Schon allein deshalb ist es richtig, diese Männer nach Europa kommen zu lassen. Chancen auf Asyl haben sie auch - weil sie einem repressiven autokratischen Regime entflohen sind, das sie aufgrund bizarrer Großmachtfantasien in einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg schicken wollte. Außerdem dürfte der Exodus Wladimir Putins Renommee im eigenen Land weiter schwächen. Auch das ist zu begrüßen.
Was es dabei allerdings zu bedenken gibt: Nicht jeder, der jetzt den Dienst an der Waffe verweigert, tut das aus politischer Überzeugung oder gar als Zeichen der Kritik am Kremlherrscher. Nicht wenigen dürfte es schlicht darum gehen, ihre Haut zu retten - was vollkommen nachvollziehbar ist.
Doch wo werden diese Menschen untergebracht, wenn sie beispielsweise Deutschland erreichen? In denselben Aufnahmeeinrichtungen wie die geflohenen Ukrainer? Das kann nur schiefgehen. Und was, wenn sich russische Agitatoren oder Spione unter die Ankömmlinge mischen?
Fragen, auf die Antworten gefunden werden müssen.