Russen drohen Dänemark mit Atomraketen-Angriff

Russlands Botschafter Michail Wanin hat den Dänen mit einem Atomschlag gedroht, sollten sie sich dem geplanten Raketenabwehrschirm gegen die "Schurkenstaaten" anschließen. Die Dänen sind empört.
von  dpa
Eine moderne strategische russische Atomrakete vom Typ Topol-M (Nato-Code: SS-27 Sickle B) bei einer Militärparade zum Tag des Sieges auf dem Roten Platz in Moskau.
Eine moderne strategische russische Atomrakete vom Typ Topol-M (Nato-Code: SS-27 Sickle B) bei einer Militärparade zum Tag des Sieges auf dem Roten Platz in Moskau. © dpa

Russlands Botschafter Michail Wanin hat den Dänen mit einem Atomschlag gedroht, sollten sie sich dem geplanten Nato-Raketenabwehrschirm gegen die "Schurkenstaaten" anschließen. Die Dänen sind empört.

Kopenhagen - Dänemark hat empört auf russische Warnungen reagiert, das skandinavische Land könne Ziel von Atomraketen werden, wenn es sich am Nato-Raketenschutzschild beteilige. Außenminister Martin Lidegaard wies am Wochenende entsprechende Äußerungen von Russlands Botschafter Michail Wanin als "inakzeptabel" zurück.

Wanin hatte am Samstag in einem Beitrag für die Tageszeitung "Jyllands-Posten" geschrieben, Dänemark sei sich anscheinend über die Konsequenzen nicht im Klaren, sollte es sich dem geplanten Raketenabwehrschirm anschließen. "Wenn dies passiert, werden dänische Marineschiffe Ziele russischer Atomraketen", schrieb Vanin.

Dänemark hatte im August angekündigt, eine Fregatte mit einem Radar für den Raketenschutzschild auszustatten. "Russland weiß sehr gut, dass der Nato-Raketenschutzschild defensiv und nicht auf sie gerichtet ist", sagte der dänische Außenminister.

Der Nato-Schutzschild war zur Abwehr von Raketen aus "Schurkenstaaten" wie dem Iran erdacht worden. Die Nato hatte Russland zur Kooperation beim Aufbau dieses Systems eingeladen. Russland hatte das abgelehnt und das System als gegen sich gerichtet betrachtet.

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