Ruhani in Davos: Iran für Wahlen in Syrien
Der iranische Präsident hat zu freien und fairen Wahlen in Syrien als Chance für ein Ende des Blutvergießens dort aufgerufen. Das Ergebnis des Votums müsse dann aber auch von allen akzeptiert werden, sagte Ruhani vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos.
Davos - Sein Land leiste humanitäre Hilfe für notleidende Syrer und sei auch bereit, zu einer friedlichen Lösung beizutragen. Der Iran war auf Verlangen der USA von der Syrien-Friedenskonferenz in Genf ausgeschlossen worden.
Zugleich bekräftigte der Präsident den Wunsch nach einer deutlichen Verbesserung der Beziehungen Teherans zu den Nachbarstaaten sowie zum Westen. Nach jahrelangen Spannungen sei ein Neustart der wirtschaftlichen Zusammenarbeit möglich.
Ruhani versicherte zugleich, der Iran werde auf keinen Fall den Besitz von Atomwaffen anstreben. Vielmehr sei seine Regierung bereit, nach der kürzlich in Genf erreichten vorläufigen Vereinbarung über das iranische Atomprogramm mit den fünf ständigen Mitgliedsländern des UN-Sicherheitsrates plus Deutschland ein umfangreiches und dauerhaftes Abkommen zu erarbeiten.
Irans Volkswirtschaft könne potenziell zu den bedeutendsten der Welt gehören, sagte Ruhani. Er verwies auf die enormen Reserven an Erdöl. Teheran biete seine Zusammenarbeit für eine sichere Energieversorgung an. In Davos führt Ruhani auch Gespräche mit führenden Vertretern von Ölkonzernen wie Shell und Exxon über deren Rückkehr in den Iran.
Zuvor hatte Ruhani in einem Interview des Schweizer Fernsehsenders RTS den Wunsch nach Verbesserung der Beziehungen zu den USA bekundet. Als ein Signal der Entspannung sei die Wiedereröffnung der US-Botschaft in Teheran nach mehr als 30 Jahren nicht ausgeschlossen, erklärte er auf eine entsprechende Frage.