Rücktrittsgerüchte um US-Finanzminister Geithner
Der US-Finanzminister Timothy Geithner denkt nach amerikanischen Medienberichten über einen Rücktritt nach. Er habe darüber bereits mit Präsident Barack Obama gesprochen, berichtete die "Washington Post" am Donnerstag (Ortszeit) in ihrer Online-Ausgabe.
Washington - Allerdings wolle er mit einer endgültigen Entscheidung bis nach den laufenden Verhandlungen zwischen dem Weißen Haus und dem Kongress über die Staatsschulden warten. Er würde zudem auch nur gehen wollen, wenn Obama damit einverstanden sei.
Bereits zuvor hatte die Fachagentur Bloomberg über einen möglichen Rückzug Geithners spekuliert und sich dabei auf Aussagen dreier namentlich nicht genannter Vertrauter berufen. Der Finanzminister gebe private Gründe an - seine Familie lebt in New York, er arbeitet in Washington.
Durch den Rückzug des 49-Jährigen würde der Präsident auch den Kopf seines Wirtschaftsteams verlieren, das in den vergangenen Monaten wegen zahlreicher Abgänge von Top-Beratern nahezu komplett ausgewechselt worden war.
Die Wirtschaftspolitik gehört auch zwei Jahre nach dem Ende der großen Rezession zu den größten Herausforderungen für Obama. Die Arbeitslosigkeit in den USA liegt noch immer über 9 Prozent und die Konjunktur erholt sich nur langsam.
Geithner steht dem Präsidenten als krisenerprobter Finanzminister zur Seite. Bevor er 2009 ins Regierungsteam berufen wurde, war er Präsident der New Yorker Notenbank. Unter dem früheren Präsidenten Bill Clinton diente er als Spitzenbeamter im Finanzministerium.