Romney setzt Siegeszug in Nevada fort
Washington - Damit hat der 64-Jährige seinen Vorsprung im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur noch einmal vergrößert.
Schon an diesem Dienstag könnte er bei Abstimmungen in den US-Staaten Colorado, Minnesota und Missouri weiter davon ziehen.
In Nevada, wo von vorneherein ein klarer Sieg des Ex-Gouverneurs von Massachusetts erwartet worden war, kam er nach Auszählung von rund 70 Prozent der Stimmen auf rund 48 Prozent. Gingrich landete als nächster Verfolger weit abgeschlagen bei rund 23 Prozent. Damit hat Romney in dem langwierigen Rennen deutlich die Nase vorn.
Erst am Dienstag hatte Romney einen klaren Sieg im wichtigen Staat Florida eingefahren - Gingrich will dennoch bis zum Ende der Vorwahlen weitermachen. Dritter in Nevada wurde der radikalliberale Kongressabgeordnete Ron Paul mit zunächst etwa 19 Prozent.
Medienberichten zufolge überzeugte Romney in Nevada auch sehr konservative Wähler und Anhänger der Tea-Party-Bewegung, die eigentlich eher zum Gingrich-Lager zählen.
Eine am Sonntag vom US-Meinungsforschungsinstitut Public Policy Polling veröffentlichte Umfrage sieht den Multimillionär in Colorado rund 15 Prozentpunkte vor seinem nächsten Verfolger, Ex-Senator Rick Santorum. In Minnesota liegt Romney der Erhebung zufolge in etwa gleichauf mit Santorum. Dahinter folgt einige Prozentpunkte entfernt Gingrich. Die Abstimmung in Missouri ist dagegen ein reiner "Schönheitswettbewerb", bei dem keine Delegiertenstimmen verteilt werden. Das soll bei einer zweiten Wahlrunde Mitte März geschehen.
Romney präsentierte sich in einer Rede vor Anhängern in Las Vegas demonstrativ als Herausforderer von Präsident Barack Obama. Seine republikanischen Rivalen ignorierte er fast völlig.
Obama müsse sich für seine gebrochenen Versprechungen und seine verfehlte Politik entschuldigen: "Wenn ich Präsident bin, kümmere ich mich um eure Jobs, nicht um meinen Job", sagte Romney mit Blick auf die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in den USA. Der Republikaner warf Obama im Kern vor, die amerikanischen Werte zu verraten. "In diesen Wahlen müssen wir für das Amerika kämpfen, das wir lieben."
Gingrich unterstrich erneut, dass er keinesfalls an Ausstieg denke. In einigen Wochen werde er die Umfragen wieder anführen. "Wir gehen bis Tampa", sagte er mit Blick auf den Republikanerparteitag Ende August - dann wollen die Republikaner endgültig entscheiden, wer bei den Präsidentenwahlen im November gegen Obama antritt. Um sich die Präsidentschaftskandidatur zu sichern, braucht ein Bewerber insgesamt mindestens 1144 Delegiertenstimmen.
Der Mormone Romney konnte auf die starke Unterstützung von Mitgliedern seiner Glaubensgemeinschaft bauen. Sieben Prozent der Bevölkerung in Nevada bekennen sich zur Mormomen-Kirche, deren Anhänger als besonders eifrige Teilnehmer an Vorwahlen gelten.
Abgeschlagen auf dem letzten Platz landete Ex-Senator Rick Santorum mit zunächst rund elf Prozent, der bei der ersten Vorwahl in Iowa noch einen Überraschungserfolg verbucht hatte. Nevada war die fünfte Vorwahl und die erste Abstimmung im Westen der USA.
Experten meinen, ungeachtet der Siegesserie Romneys sei das Rennen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur noch längst nicht gelaufen. Insgesamt stehen noch Vorwahlen in 45 weiteren Bundesstaaten an. Eine erste echte Vorentscheidung dürfte erst beim "Super tuesday" am 6. März fallen - dann wird in zehn US-Staaten abgestimmt.