Richtige Stimmung

Auch wer jetzt klar vorne liegt, kann am Ende verlieren: Angela Böhm, Landtagskorrespondentin der AZ, über den Wahlkampfauftakt in Bayern.
von  Angela Böhm

Einer wird gewinnen! Horst Seehofer oder Christian Ude? Der amtierende Bayern-King oder der herausfordernde Bürger-King? Das ist die Frage alle Fragen, wenn CSU und SPD mit ihren Parteitagen an diesem Wochenende das Super-Wahljahr 2013 einläuten.

Die Antwort? Sie ist zum ersten Mal in Bayern nicht einfach. Auch wenn Seehofer mit seiner CSU in den Umfragen wieder weit vorne liegt. Und Christian Ude mit seinem Dreierbündnis abgeschlagen ist. Entschieden ist nichts. Es bleibt spannend.

Die traditionellen Wählermilieus haben sich aufgelöst. Die Stammwähler der CSU machen gerade noch 20 Prozent aus. Über Sieg und Niederlage entscheiden nicht mehr Bindungen, sondern Stimmungen. Und die können sich so schnell drehen wie Seehofer mit seinen Ansichten.

Deshalb kann sich die CSU noch nicht sicher fühlen. Auch wenn sie nach ihrer Schwächephase jetzt wieder vor Kraft kaum laufen kann, weil sie schon von ihrer Rückkehr zur Alleinherrschaft überzeugt ist.

In elf Monaten kann noch viel passieren mit den Risiko-Faktoren Europa, der wirtschaftliche Entwicklung, dem schwarz-gelben Chaos in Berlin und einer FDP, die in Panik gerät.
Wie schnell ein uneinholbarer Vorsprung verloren geht, hat gerade in dieser Woche die Nationalelf vorgeführt: Auch bei 4:0 kann eine gute Mannschaft noch einbrechen und ein Außenseiter noch aufholen. Darauf setzt Christian Ude.

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