Reinen Wein, bitte!

"Angela Merkel sollte die Spielregeln in der Krise bestimmen." Die Wirtschaftsredakteurin Susanne Stephan über die erneute Aufstockung des ESM.
Susanne Stephan |
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"Vermutlich könnten die EU-Regierungschefs jetzt eine Ausweitung auf fünf Dagobert-Duck’sche Phantastilliarden beschließen, ohne dass sich in der Bevölkerung noch nennenswert Widerstand regen würde."
nz "Vermutlich könnten die EU-Regierungschefs jetzt eine Ausweitung auf fünf Dagobert-Duck’sche Phantastilliarden beschließen, ohne dass sich in der Bevölkerung noch nennenswert Widerstand regen würde."

Erst 500, dann 700 und jetzt womöglich eine Billion Euro für den Europäischen Rettungsschirm? Dem normalen Steuerzahler schwirrt ob dieser Zahlen schon länger der Kopf. Eigentlich ist das für die OECD, die eine Aufstockung der ohnehin schon gigantischen Summen fordert, ganz vorteilhaft: Vermutlich könnten die EU-Regierungschefs jetzt eine Ausweitung auf – sagen wir mal – fünf Dagobert-Duck’sche Phantastilliarden für die nächsten 300 Jahre beschließen, ohne dass sich in der Bevölkerung noch nennenswert Widerstand regen würde.

Im Ernst: Die öffentliche Diskussion über immer neue Rettungs-Summen macht einen guten Teil der Bemühungen, Ruhe und Sicherheit an die Finanzmärkte zu bringen, zunichte. Und diejenigen, die für die gigantischen Sicherheitssysteme bürgen müssen – nämlich wir, die Steuerzahler – hätten es schon ganz gerne, wenn uns reiner Wein darüber eingeschenkt würde, welche Belastungen wir in den nächsten Jahren zu erwarten haben.

Und wir haben ein Recht darauf, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel, die starke Frau Europas, das Gewicht Deutschlands in der Schuldenkrise nutzt, um mit mehr Verve neue Spielregeln als bisher festzuzurren: eine verbindliche Finanzplanung für alle Euro-Länder, möglichst durchgesetzt von einem EU-Finanzkommissar, und eine Wirtschaftspolitik aus einem Guss, damit dieser Schulden-Albtraum irgendwann einmal Geschichte wird.

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