Regierungskrise: Dümmer geht's nimmer
Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint! Das lehrt ein Sprichwort. An das hätte sich Friedrich erinnern sollen, als er als CSU-Innenminister SPD-Chef Gabriel vor Edathy warnte. Das war ein kapitaler Fehler – und sein Rücktritt die Konsequenz.
Nun stehen sie in der CSU nicht als die Guten da, sondern als die Dummen, die für die SPD büßen müssen. Das ist für Parteichef Seehofer echt bitter, wo doch sonst er der Durchtriebene ist, der die anderen austrickst, damit sie die Dummen sind. Wirklich böse macht das nun den Horst. Der lechzt nach Vergeltung. Rache ist süß!
Auch SPD-Fraktionschef Oppermann hat alles falsch gemacht: Mal schnell zum Hörer greifen, um vom BKA-Chef Geheiminformationen zu erfahren. Dann Verrat an Friedrich begehen, wenn sich die Schlinge um den eigenen Hals legt. Das war durchtrieben. Aber dümmer geht’s nimmer. Und Dummheit schützt vor Strafe nicht.
Dumm gelaufen ist es auch wiedermal für die Ermittler in Hannover, die sich schon beim Fall Wulff nicht mit Ruhm bekleckert haben. Gegen Edathy haben sie gar nichts in der Hand. Der gibt sich jetzt als Unschuldslamm, weist alle Vorwürfe zurück, nachdem er zuvor untergetaucht war und alle Computer verschwinden hat lassen. Das ist richtig böse.
Bis in die Spitzen hat sich die große Koalition so mit ihrem Krisenmanagement blamiert. Schlimmer geht’s nimmer. Und überstanden ist diese Regierungskrise noch lange nicht.