Regierungskreise in Berlin: Selenskyj kommt nach Deutschland

Kommt er, oder kommt er nicht? Wochenlang wurde darüber gerätselt, ob der ukrainische Präsident Selenskyj an diesem Wochenende Deutschland besucht. Jetzt gibt es die Antwort.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wird in Deutschland erwartet: Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Wird in Deutschland erwartet: Präsident Wolodymyr Selenskyj. © Evgeniy Maloletka/AP

Berlin - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommen.

Regierungskreise in Berlin bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass der Besuch am Sonntag stattfinden wird. Ob Selenskyj schon am Samstagabend oder erst am Sonntag eintreffen wird, blieb zunächst offen. Auch das genaue Programm des Präsidenten am Sonntag wurde noch nicht bekanntgegeben.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Am Sonntagnachmittag findet in Aachen die Verleihung des Karlspreises für europäische Verdienste statt, der Selenskyj und dem ukrainischen Volk schon im Dezember zugesprochen wurde. Vorgeschaltet werden könnte ein Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin. Darüber wird seit einer Indiskretion der Berliner Polizei vor gut einer Woche spekuliert.

Das Vorpreschen der Polizei gefährdete den Besuch, denn die Auslandsreisen Selenskyjs, von denen es inzwischen schon einige gegeben hat, werden aus Sicherheitsgründen in der Regel bis zur letzten Minute geheimgehalten. Das erklärt auch die Zurückhaltung der Bundesregierung bei der Bekanntgabe des Besuchsprogramms. Am Samstag besuchte Selenskyj zunächst Rom, wo er Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni traf. Auch eine Audienz bei Papst Franziskus war geplant.

Mehrheit der Deutschen wünscht sich Verhandlungen

Zuletzt war Selenskyj wenige Tage vor der russischen Invasion im Februar 2022 als Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz in Deutschland. Nach Kriegsbeginn warf er der Bundesregierung lange Zeit Zögerlichkeit bei den Waffenlieferungen in die Ukraine vor. Spätestens seit der Zusage von Leopard-2-Kampfpanzern hat sich das aber gelegt.

Deutschland gehört zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine - sowohl militärisch, als auch finanziell. Seit Kriegsbeginn genehmigte die Bundesregierung Waffenlieferungen für 2,75 Milliarden Euro. Am Samstag kündigte sie ein weiteres milliardenschweres Unterstützungspaket an.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Scholz hat der Ukraine Unterstützung zugesagt, solange sie nötig ist. Allerdings hat er sich auch gegen die Lieferung von Kampfjets westlicher Bauart ausgesprochen, die von der Ukraine seit Monaten gefordert wird.

In der deutschen Öffentlichkeit spielt der Krieg gegen die Ukraine inzwischen eine weitaus geringere Rolle, als noch vor einigen Monaten. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über eine Friedenslösung.

Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa sind 55 Prozent für Gespräche mit dem Ziel der Beendigung des Krieges. Nur 28 Prozent sind dagegen. Die Ukraine schließt solche Verhandlungen dagegen derzeit kategorisch aus und fordert stattdessen zunächst einen vollständigen russischen Truppenabzug von ihrem Territorium - einschließlich der Halbinsel Krim.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der Münchner am 13.05.2023 22:52 Uhr / Bewertung:

    Was will Er hier? Der Herr soll endlich mal auf das Leben Seiner Landsleute achten und dieses Leben nicht in einem nicht zu gewinnenden Bruderkrieg verheizen!

  • Bongo am 15.05.2023 11:34 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der Münchner

    Sie wissen also schon,wie der Krieg ausgeht.

  • Rudi B. am 13.05.2023 17:51 Uhr / Bewertung:

    Selenskyj will Geld (was in der Korruption verschwindet) und Waffen. Das ukrainische Volk muss seine Männer, Väter und Söhne für seine Sturheit, Verhandlungsverweigerung und Rückeroberungspläne opfern. Und wenn es schief geht, hat er wohl schon einen ausländischen Pass und ebensolche Konten.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.