Regierungserklärung der Kanzlerin: Merkels Manko

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke über die Rede der Kanzlerin.
Torsten Henke |
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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Generaldebatte im Bundestag.
dpa Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Generaldebatte im Bundestag.

Pathos ist nicht die Sache der Kanzlerin. Und so war es schon ungewöhnlich, heute im Bundestag von Bundeskanzlerin Angela Merkel das Versprechen zu vernehmen: "Deutschland wird Deutschland bleiben – mit allem, was uns daran lieb und teuer ist." Gleichwohl ist klar, an wessen Adresse dieser Hinweis gerichtet war: An die der Skeptiker in den eigenen Reihen und in der CSU, die sich von der Flüchtlingspolitik Merkels mehr und mehr distanzieren.

Merkel verlangt nun, Politik müsse sich in der Sprache mäßigen. Und das aus gutem Grund. Wenn nämlich jene, die die politische Verantwortung tragen, sich im Umgang miteinander in der rhetorischen Trickkiste der Demagogen bedienen, wählen viele Bürger direkt die Populisten von der AfD. Merkel hat durchaus verstanden, dass das Wahldebakel am Sonntag zu einem erheblichen Teil mit ihrer Flüchtlingspolitik zu tun hat. Es stimmt aber auch, dass die Situation sich deutlich verbessert hat. Von ungeregelter Zuwanderung kann keine mehr Rede sein.

Ihre nüchterne Art kommt nicht an

Die Kanzlerin ist ausführlich auf Deutschlands Stärken eingegangen und hat erklärt, was die Koalition alles bewerkstelligt hat. Stand da also "Mutti Merkel" am Rednerpult, die die begriffen hat, was die Wähler ihr am Sonntag sagen wollten? Die Empathie für die verunsicherten Bürger zeigt? Nein, das gelingt der Naturwissenschaftlerin nicht mit ihrer nüchternen Art, die vielleicht währen der Euro-Krise gut ankam. Sie wird nun zu einem Manko. Das Volk erwartet mehr von seiner Kanzlerin. Wozu die sich bislang nicht in der Lage sieht.

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