Regierung prüft Vorwürfe gegen Bischof Mixa

MÜNCHEN - Die Regierung von Oberbayern prüft als Heimaufsichtsbehörde Misshandlungsvorwürfe im Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Schrobenhausen. Dort soll der jetzige Augsburger Bischof Walter Mixa vor rund 30 Jahren Kinder gezüchtigt haben.
Das Ordinariat hat diese eidesstattlich erklärten Vorwürfe von Betroffenen gegen den ehemaligen Stadtpfarrer Mixa als „absurd und erfunden“ zurückgewiesen. Der Sprecher der Regierung Oberbayern sagte am Donnerstag, über die angeblichen Vorfälle sei in den Akten von damals nichts zu finden.
Ein Fall habe sich 1999 ereignet. Ein Heim-Mitarbeiter habe einem Kind einen Kinnhaken verpasst und sei daraufhin entlassen worden. Vorwürfe, es habe noch vor fünf Jahren Züchtigungen in dem Heim gegeben, würden jetzt überprüft. Das Haus in Schrobenhausen war bis 1990 von Franziskanerinnen der Mallersdorfer Kongregation geführt worden und befindet sich jetzt unter weltlicher Leitung.
Ehemalige Heiminsassen haben neben Mixa auch Nonnen beschuldigt, in der 1970er und 1980er Jahren geprügelt zu haben. Eine Betroffene sagte der Nachrichtenagentur dpa, sie sei mehrfach mit einem Besenstil und einem Stock geschlagen worden. Einmal habe ihr eine Nonne ein Schlüsselbund an den Kopf geworfen und dadurch verletzt. „Ich habe ein Loch im Kopf gehabt, das war schon grausam, was ich da erlebt habe“, sagte die Frau. Eine der beschuldigten Nonnen soll bis heute in dem Heim tätig sein. (dpa)