Regierung fördert Verkaufstrainings für Ärzte
Die Bundesregierung fördert einem Bericht zufolge Ärzte-Verkaufstrainings für die umstrittenen Igel-Leistungen. Derartige Schulungen von Ärzten und Beratungen würden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst.
Berlin - So zitiert die "Berliner Zeitung" (Montag) aus einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums. Bei den "individuellen Gesundheitsleistungen" (Igel) handelt es sich um Behandlungen, die zum Teil als medizinisch nicht notwendig gelten und daher von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt werden.
Grundlage der Förderung solcher Trainings sei eine Richtlinie zur "Förderung unternehmerischen Know-hows" für kleine und mittlere Betriebe sowie Freie Berufe, zu denen die Ärzte gehören, zitiert die Zeitung weiter aus der Stellungnahme. Gefördert würden auch bei Medizinern "Maßnahmen der Verkaufsoptimierung", die konkreten Produkte und Dienstleistungen bewerte man nicht.
Der "Berliner Zeitung" zufolge sind die häufigsten Igel-Leistungen das Glaukom-Screening auf Grünen Star und der vaginale Ultraschall auf Eierstock- und Gebärmutterkrebs. Viele der Igel-Untersuchungen führen zu falschen Befunden und unnötigen Eingriffen. Laut Zeitung setzen Ärzte mit diesen Selbstzahlerleistungen rund 1,5 Milliarden Euro jährlich um.
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