Reaktion auf Proteste: Assads Cousin spendet Geld

Der zur Präsidentenfamilie gehörende syrische Milliardär Rami Machluf will einen Teil seines Vermögens für wohltätige Zwecke spenden.
dpa |
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Der zur Präsidentenfamilie gehörende syrische Milliardär Rami Machluf will einen Teil seines Vermögens für wohltätige Zwecke spenden. Das berichtete das syrische Staatsfernsehen am Donnerstagabend.

Damaskus/Istanbul  - Beobachter sehen in dieser Ankündigung einen Versuch, der Protestwelle gegen Präsident Baschar al-Assad die Spitze zu nehmen. Denn aus Sicht der Demonstranten, die seit drei Monaten in dem arabischen Land für mehr Demokratie auf die Straße gehen, steht Machluf für Raffgier und Korruption.

Auf den Websites der Opposition wurde die Ankündigung, dass Machluf seine Anteile an der Mobilfunkfirma Syriatel verkaufen und den daraus resultierenden Gewinn spenden will, als "unglaubwürdiges Theater" bezeichnet. Machluf, der von der Europäischen Union und den USA mit Sanktionen belegt worden war, besitzt ein weit verzweigtes Firmenkonglomerat. Er ist ein Cousin von Präsident Baschar al-Assad.

Ein Augenzeuge aus der syrischen Stadt Maarat al-Noaman berichtete dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira unterdessen, die Armee habe alle Zufahrtstraßen blockiert und bereite sich offensichtlich auf eine größere Operation in der Stadt vor. Dort hatte es zuletzt große Proteste gegen das Regime gegeben.

Die Protestbewegung hat für diesen Freitag zu Demonstrationen unter dem Motto "Freitag für Scheich Salih al-Ali" aufgerufen. Damit versuchen sie nach Einschätzung von Beobachtern, die regimekritischen Alawiten mit ins Boot zu holen. Denn der 1950 gestorbene Freiheitskämpfer Al-Ali, der gegen die französische Kolonialmacht gekämpft hatte, war Angehöriger der alawitischen Minderheit, wie auch die Familie von Baschar al-Assad. Bislang sind die sunnitischen Muslime die tragende Säule des Aufstandes gegen das Assad-Regime.

Nach unbestätigten Berichten von Regimegegnern gab es am Donnerstagabend in der Provinz Homs eine Protestaktion, bei der Demonstranten den Sturz von Baschar al-Assad forderten. Es hieß, sie hätten sich auch abfällig über die Ankündigung von Rami Machluf geäußert, die sie für einen Bluff hielten.

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