Razzien und Ermittlungen gegen mutmaßliche IS-Mitglieder
Berlin - Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt mit Hochdruck gegen vier junge Männer, die zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gehören sollen. Bei Razzien wurden in Berlin und Sachsen-Anhalt insbesondere Datenträger als Beweismaterial beschlagnahmt.
Wie die Generalstaatsanwaltschaft weiter mitteilte, werden drei der Verdächtigen im Bürgerkriegsgebiet in Syrien oder Irak vermutet. Eine Festnahme wurde entgegen früherer Berichte nicht bestätigt.
Ermittelt wird wegen Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung Islamischer Staat (IS) beziehungsweise wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat. Einem der Männer wird vorgeworfen, er habe sich im Bürgerkriegsgebiet beim IS an Waffen und Sprengstoff ausbilden lassen.
Zwei der vier Beschuldigten seien ausgereist
Zwei der Beschuldigten sollen laut Mitteilung im November 2016 von Berlin über Istanbul ausgereist sein. Wann der dritte Deutschland verließ, war unklar. Beim vierten Verdächtigen wird angenommen, dass er die anderen zum Flughafen fuhr. Ihm werde Beihilfe zur Ausreise vorgeworfen.
An der Razzia waren laut einem Sprecher der Ermittlungsbehörde rund 130 Polizisten beteiligt. Auch Spezialeinheiten des Landeskriminalamtes seien im Einsatz gewesen. Neun Durchsuchungsbeschlüsse wurden demnach vollstreckt.
Verdächtige aus Umfeld von Anis Amri?
Nach Informationen der Zeitungen B.Z. und Bild soll sich die Aktion gegen Verdächtige aus dem Umfeld des Attentäters vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, gerichtet haben. Dazu gab es bislang keine Angaben der Staatsanwaltschaft. Amri war am 19. Dezember 2016 mit einem gestohlenen Laster in den Markt gerast. Durch den Anschlag wurden zwölf Menschen getötet und annähernd 100 verletzt.
Ende Mai waren in Berlin bei einem Großeinsatz gegen mutmaßliche Drogenhändler auch vier Verdächtige festgenommen worden, die die Ermittler dem gewaltbereiten islamistischen Spektrum zuordneten.
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