Razzien in Flüchtlingsunterkünften in Recklinghausen
Die Ermittlungsbehörden haben in Recklinghausen erneut ein Flüchtlingsheim durchsucht - auf der Suche nach Spuren des Angreifers von Paris, der versucht hatte eine Polizeistation zu stürmen.
Recklinghausen - Bei den Ermittlungen gegen einen in Paris erschossenen mutmaßlichen Islamisten hat die Polizei erneut ein Flüchtlingsheim in Recklinghausen durchsucht.
"Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss für einige Zimmer vollstreckt", bestätigte ein Sprecher des Landeskriminalamtes NRW (LKA) Medienberichte. In dem Heim hatte der Mann zeitweise gelebt. Die Ermittler hatten die Unterkunft schon einmal am 9. Januar durchsucht. Am Nachmittag wollte das LKA in Düsseldorf über den Stand seiner zweiwöchigen Ermittlungen gegen den Angreifer von Paris informieren.
Lesen Sie hier: Pariser Attentäter lebte in Deutschland
Der Mann war am 7. Januar, dem ersten Jahrestag des Anschlags auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo", in Paris auf zwei Polizisten zugelaufen. Er hatte "Allah ist groß" gerufen und ein Schlachterbeil gezogen. Die Beamten erschossen ihn. Der mehrfach straffällige Mann hatte den Behörden in mehreren europäischen Ländern verschiedene Identitäten vorgespielt und in NRW eine einmonatige Freiheitsstrafe verbüßt.
In Recklinghäuser Flüchtlingsunterkünften gab es am Freitagmorgen gleichzeitig zwei Polizeiaktionen. Neben dem Landeskriminalamt durchsuchten auch die örtliche Polizei und das Ausländeramt die Unterkünfte. Sie prüften, ob Heimbewohner legal dort wohnen. "Es gab Personen, die mitgenommen wurden", sagte eine Polizeisprecherin in Recklinghausen.
- Themen:
- Polizei