Ranghoher Regierungsgegner in Thailand erschossen

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern der thailändischen Regierung ist in Bangkok ein Anführer der Proteste erschossen worden.
von  dpa

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern der thailändischen Regierung ist in Bangkok ein Anführer der Proteste erschossen worden.

Bangkok - Suthin Tharathin sei im Vorort Bang Na durch Schüsse in den Kopf und ins Genick getötet worden, berichteten Augenzeugen.

Demnach hatte der Vorsitzende eines Anti-Regierungsnetzwerkes zuvor versucht, gemeinsam mit anderen Demonstranten ein Wahllokal zu blockieren. Dort wollten Wähler ihre Stimme bereits vor der Parlamentswahl am 2. Februar abgeben. Die tödlichen Schüsse seien aus einer Gruppe von Regierungsanhängern gefallen. Neun weitere Menschen seien verletzt worden, berichteten Mitarbeiter eines Krankenhauses.

Die Regierungsgegner wollen die Parlamentswahl am kommenden Sonntag verhindern. Sie fordern den Rücktritt von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra, der sie unter anderem Korruption vorwerfen. Die Opposition will mit ihren Protesten durchsetzen, dass eine aus Experten gebildete Regierung die Amtsgeschäfte übernimmt. Bei der Wahl rechnen sich die Gegner von Yingluck keine Chancen aus.

Die Regierung ist nach Angaben der Zeitung "Bangkok Post" (Samstag) bereit, die Parlamentswahl zu verschieben. Im Gegenzug verlangt sie aber, dass die Opposition ihre seit Wochen andauernden Proteste beendet. Ministerpräsidentin Yingluck will sich am Dienstag mit Mitgliedern der Wahlkommission treffen, um über eine Verschiebung der Wahl zu sprechen. Den Weg dafür hatte das Verfassungsgericht am Freitag freigemacht.

An den Vorwahlen wollten nach Angaben des Senders PBS mehr als zwei Millionen Menschen teilnehmen. Allerdings sei die Abstimmung in 39 der 50 Wahlkreise in Bangkok abgesagt worden, teilte die Wahlkommission mit. Wahlhelfer und Wähler seien nicht in die Gebäude gekommen, da diese von Demonstranten umstellt oder von ihnen abgeschlossen waren. Auch im Süden des Landes blockierten Demonstranten Wahllokale.

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