Ramsauer und die Aschewolke: Minister fliegt in die Krise

Die Luftverkehrsicherung verlängerte die Sperrung des Luftraums bis 20.00 Uhr, doch eine Ausnahmeregelung machte den Verkehr trotzdem möglich. Airlines prüfen jetzt Schadensersatzforderungen.
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Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU)
dpa Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU)

Die Luftverkehrsicherung verlängerte die Sperrung des Luftraums bis 20.00 Uhr, doch eine Ausnahmeregelung machte den Verkehr trotzdem möglich. Airlines prüfen jetzt Schadensersatzforderungen.

Der Luftraum ist noch gesperrt, doch alles fliegt - Ausnahmegenehmigungen und Verkehrsminister Ramsauer (CSU) machen’s möglich. Das Krisenmanagement des Minister steht heftig unter Beschuss. Unter den lautstärksten Kritiker waren die Opposition, aber auch Flugunternehmen. Niki Lauda tat sich besonders heftig hervor.

700 bis 800 Flugzeuge mit Zehntausenden von Menschen an Bord waren am Dienstag über Deutschland unterwegs – trotz der Vulkanasche aus Island und auf Verantwortung der Piloten. Das waren allerdings weniger als zehn Prozent der sonst üblichen Flüge. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) verlängerte die Sperrung des Luftraumes zwar bis mindestens 20 Uhr. Eine umstrittene Ausnahmeregelung für Flüge auf Sicht machte den Flugverkehr möglich.

Insgesamt waren über Europa nach Angaben von Eurocontrol, der europäischen Luftsicherheitsbehörde, rund drei Viertel des Luftraums am Dienstag wieder offen für den Flugverkehr.

Ramsauer hatte die Öffnung nach den Sichtflugregeln nach Rücksprache mit den Eu-Verkehrsministern getroffen: WIr haben bestmögliche Krisenmanagement geleistet. Damit reagierte er auf die Kritik der Pilotengewerkschaft Cockpit, die Sichtflug für unverantwortlich hält. Die SPD warf dem Minister vor, er habe sich dem Druck der Industrie gebeugt und nicht persönlich den Krisenstab geleitet.

Eine andere Tonlage schlagen die Airlines an, die Lufthansa will Schadenersatzansprüche prüfen. Lauter wurde Ex-Rennfahrer Niki Lauda, dessen Billig-Airline Niki-Air zu den Leidtragenden gehört. „Niemals hat ein Gefahr bestanden“, sagte Lauda im österreichischen Fernsehen. Die Luftraum-Sperrung sei „völlig unnötig“ gewesen. Die Entscheidung, den Luftraum zu sperren sei „die größte Fehlentscheidung der Luftfahrtgeschichte gewesen. Er plädierte dafür, die Entscheidung über den Flugbetrieb künftig den Fluglinien zu überlassen. mm.

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