Raketen aus dem Libanon – Israel im Zwei-Fronten-Krieg?

Der Nahost-Konflikt steht auf des Messers Scheide: Katjuscha-Beschuss verstärkt Sorgen. Drama in Gaza: Uno stoppt Hilfs-Transporte
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An der libanesisch-israelischen Grenze. Noch ist die Lage ruhig.
ap An der libanesisch-israelischen Grenze. Noch ist die Lage ruhig.

MÜNCHEN - Der Nahost-Konflikt steht auf des Messers Scheide: Katjuscha-Beschuss verstärkt Sorgen. Drama in Gaza: Uno stoppt Hilfs-Transporte

Bisher waren es nur drei einzelne Raketen – aber sie wecken die Erinnerung an vergangene Alpträume: Und an eine mögliche zweite Front im jüngsten Nahost-Krieg.

Während sich Diplomaten bemühen, im Gaza-Streifen eine Waffenruhe und damit eine Atempause für 1,4 Millionen eingeschlossene Palästinenser zu schaffen, flogen aus dem Süden des Libanon Katjuscha-Raketen nach Nord-Israel. Getroffen wurde ein Altersheim in Naharija, drei Personen wurden verletzt. Israel antwortete verhältnismäßig zurückhaltend, es feuerte Artillerie und Mörsergranaten in Richtung der Abschussstelle. Israelische Fachleute beschwichtigten, solche Raketen würden nicht von der Hisbollah benutzt.

Angriffe der pro-iranischen Miliz hatten 2006 zum Libanon-Krieg geführt (siehe unten). „Mit unverhältnismäßiger Härte“, so ein israelischen Militärsprecher , werde Israel auf einen Hisbollah-Angriff reagieren.

Uno stellt Hilfslieferungen nach Gaza ein

Im Gaza-Streifen setzen die Israels ihre Angriffe derweil fort. Es gab zwar wieder eine dreistündige Feuerpause, aber bei dem Beschuss wurde auch ein UN-Hilfstransport getroffen, die Vereinten Nationen stellten darauf ihre Hilfslieferungen in Gaza ein.

In dem Küstenstreifen herrscht eine humanitäre Katastrophe. In dem abgesperrten Gebiet tätige Ärzte berichten von apathischen und traumatisierten Menschen: „Die psychischen Folgen der Bombardierungen für Minderjährige sind noch gar nicht abzuschätzen“, sagt Tsafir Cohen von der Hilfsorganisation Medico International. Auch während der Feuerpause wagten es die Leute nicht mehr, ihre Häuser zu verlassen. Unter den mindestens 680 toten Palästinensern sind mindestens die Hälfte Frauen und Kinder.

In Kairo versuchen derweil israelische Regierungsvertreter, Möglichkeiten für eine Waffenruhe auszuloten: „Binnen 48 Stunden,“ so ein Hamas-Sprecher, könnte eine solche Waffenruhe ausgehandelt sein. Israels Staatspräsident Schimon Peres sagte: „Wir wollen keine Waffenruhe, wir wollen ein Ende des Terrors“. Während der dreistündigen Feuerpause hatte auch die Hamas ihren Raketen-Beschuss aus dem Gaza-Streifen unterbrochen.

Johannes Lieberer

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