Rachida Dati: Sarkozy verjagt die Starministerin aus Paris
PARIS - Ihr Mundwerk gilt als locker, ihr Lebensstil auch – da konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy seine ebenso hübsche wie umstrittene Justizministerin Rachida Dati aus der Regierung abkommandiert. Nun ist es soweit.
Nach längerem Gezerre erklärte sich die 43-Jährige laut „Figaro“ bereit, aus dem Amt auszuscheiden und am 7. Juni bei der EU-Wahl anzutreten. Für den macht- und selbstbewussten Star von Sarkozys Regierung ist das die Höchststrafe: perdu die glamourösen Auftritte in Pariser Regierungszirkeln, passé die vielen Titelfotos in den Hochglanzmagazinen.
Künftig wird Rachida Dati sich dafür in Straßburg mit abgehalfterten Ex-Polit-Größen aus anderen EU-Ländern abgeben – mit der gerade in der CSU resozialisierten Strauß-Tochter Monika Hohlmeier zum Beispiel.
Schon Anfang Januar hatte die scheidende Ministerin in ganz Europa für turbulente Diskussionen gesorgt: Nur fünf Tage nach der Geburt ihrer ersten Tochter Zohra erschien Dati wieder am Arbeitsplatz, in elegantem Outfit und auf hochhackigen Schuhen. Kritikern, die sie als „Rabenmutter“ bezeichneten, ließ sie kühl ausrichten, eine Schwangerschaft sei schließlich keine Krankheit.
Kein Wort kam dagegen zum Vater des Kindes über ihre Lippen, was die Spekulationen nur weiter ins Kraut schießen ließ. Spaniens Ex-Ministerpräsident José Maria Aznar erfreut sich der zweifelhaften Ehre, besonders oft genannt zu werden. Ihre einzige Auskunft: „Mein Privatleben ist kompliziert.“
mue
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