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Putins Ankündigung: Worum es wirklich geht

Der AZ-Korrespondent Marcus Sauer über Putins Ankündigung.
Marcus Sauer |
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Russlands Diktator Wladimir Putin weiß, mit Ängsten zu spielen und die westlichen Gesellschaften zu verunsichern.

Immer wieder versucht er, die Furcht vor einem Atomkrieg zu schüren. In der Hoffnung, dass die Solidarität für die Ukraine Risse bekommt, weil immer mehr Menschen und auch Politiker zur Überzeugung gelangen, dass der Preis für die Waffenhilfe zu groß ist. Das ist ein Grund für seine Ankündigung, Atomwaffen in Belarus und damit wesentlich näher am Nato-Gebiet zu stationieren.

Zudem geht es um Abschreckung und ein Signal der Stärke. Doch der Kremlchef und seine Militärs wissen: Sollten sie wirklich eine Atomrakete auf ein Ziel innerhalb des westlichen Bündnisses abfeuern, hätte das verheerende, ja tödliche Konsequenzen.

Selbst wenn Putin dazu bereit wäre - dass auch die Generäle sich und ihre Familien opfern würden, darf bezweifelt werden. An der strategischen Ausgangslage ändert die Ankündigung also nichts.

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3 Kommentare
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  • ESC-Gast am 27.03.2023 07:36 Uhr / Bewertung:

    Das ist das übliche Säbelrasseln, das so ziemlich alle beherrschen. Ich sehe nur, dass - entgegen der Verlautbarungen der westlichen Presse - Russland nicht isoliert ist und sich eher dem Sanktionen ablehnenden überwiegenden Rest der Welt annähert, siehe BRICS etc. Auch an der Aufklärung des größten Terroranschlags auf die Energieversorgung der Bundesrepublik ist man nicht ernsthaft interessiert (da man das Ergebnis ahnt bzw. fürchtet) und den Mob mit lächerlichen Segelboot-Theorien bei Laune hält.

    Wenn man diverse andere Medien konsumiert, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Ukraine zutiefst in einen pro-westlichen und einen pro-russischen Teil gespalten ist und man auch nur hier eine Lösung des Problems finden kann, aber daran scheinen nur wenige interessiert zu sein. Immer nur Russland bzw. Putin für alles verantwortlich zu machen ist nicht Teil der Lösung, insbesondere wenn man die Vorgeschichte betrachtet, was bei hiesigen Medien ja verpönt ist.

  • Dr. Right am 27.03.2023 15:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ESC-Gast

    Russische Medien berichten natürlich anderes, die dind inzwischen weitgegend staatlich kontrolliert. Hier gibt es einen recht hohen
    Grad an Meinungspluralität. Bereits zwischen der Welt und der TAZ liegt eine breite Fächerung der Meinungen. Und da sind politisch extremere Medien noch nicht erfasst, die teilweise beobachtet werden, jedoch ebenfalls erlaubt sind. Davon träumt doch der russische Journalist.

    Und zur Vorgeschichte in der Ukraine: solange die ukrainische Regierung prorussisch war, war für sie alles gut. Erst als die ukrainische Bevölkerung eine westlichere Regierung wollte, fing der Konflikt an, Russland hat prorussische Milizen gefördert. Dass Milizen keine Lösungen im demokratischen Diskurs suchen, dürfte dem Kreml dabei bekannt gewesen sein. Das war daher nichts anderes als Brandstiftung, die sowohl der ukrainischen als auch der russischstämmigen Bevölkerung der Ukraine geschadet hat und noch schadet.

  • Der wahre tscharlie am 27.03.2023 16:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ESC-Gast

    ".....insbesondere wenn man die Vorgeschichte betrachtet, was bei hiesigen Medien ja verpönt ist."

    So sehe ich das absolut nicht. Siehe AZ-Interview: https://www.abendzeitung-muenchen.de/kultur/buch/lmu-historiker-ueber-russlands-geschichte-rueckgriff-auf-vergangenen-glanz-art-888456

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