Putin-Reise: Unterstützt der Iran Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine?

Der Iran stellt sich im russischen Krieg gegen die Ukraine womöglich auf die Seite des Aggressors: Die USA sprechen von Hinweisen genau dafür. Es geht um Drohnen und Hilfe bei der Ausbildung russischer Soldaten.
von  AZ/dpa
Will in den Iran reisen und dort auch den türkischen Staatschef Erdogan treffen: Russlands Präsident Wladimir Putin,
Will in den Iran reisen und dort auch den türkischen Staatschef Erdogan treffen: Russlands Präsident Wladimir Putin, © Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Moskau - Russlands Präsident Wladimir Putin will am kommenden Dienstag (19. Juli) in den Iran reisen. Neben dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi wolle er dort auch den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan treffen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Geplant seien Gespräche der drei Staatsoberhäupter über eine Verbesserung der Lage im Bürgerkriegsland Syrien, sagte Peskow. Darüber hinaus werde Putin auch ein bilaterales Treffen mit Erdogan haben.

Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, bei einem Pressebriefing im Weißen Haus.
Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, bei einem Pressebriefing im Weißen Haus. © Andrew Harnik/AP/dpa

Kurz vor Bekanntwerden von Putins Iran-Reise hatten die USA erklärt, ihnen lägen Hinweise vor, dass der Iran Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen wolle. "Unsere Informationen zeigen, dass die iranische Regierung sich darauf vorbereitet, schnell mehrere Hundert unbemannte Luftfahrzeuge bereitzustellen, darunter auch solche, die Waffen transportieren können", sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, in Washington.

Training im Umgang mit Drohnen?

Iran werde auch Russen ausbilden, diese umgangssprachlich oft als Drohnen beschriebenen Luftfahrzeuge einzusetzen, sagte Sullivan weiter. Ein solches Training könne laut US-Kenntnissen bereits Mitte Juli beginnen.

Es sei aber unklar, ob schon bereits solche Waffen geliefert worden seien. Sullivan deutete die Informationen als Hinweis darauf, dass die Kriegsfortschritte Russlands im Osten der Ukraine Auswirkungen auf die Aufrechterhaltung eigener Waffenbestände hätten.

Iran: Für eine diplomatische und gegen eine militärische Lösung in der Ukraine-Krise

Der Iran hat die Aussagen Sullivans zurückgewiesen. "Sowas hat es in der letzten Zeit nicht gegeben und unser Standpunkt in dem Ukraine-Konflikt ist bekannt", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Dienstag.

Teheran verstehe zwar die Reaktion Russlands auf die Nato-Osterweiterung, sei aber für eine diplomatische und gegen eine militärische Lösung der Krise. Es gebe zwischen Russland und dem Iran zwar eine Zusammenarbeit auf technologischer Ebene, die aber habe schon lange vor dem Ukraine-Krieg begonnen, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna.

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