Putin rechtfertigt Kämpfe in Ukraine – und spricht von "Krieg"

Überschattet vom Ukraine-Krieg findet in Moskau die traditionelle Militärparade zum 78. Jahrestages des Sieges über Nazi-Deutschland statt. Putin sieht Russland als Opfer – und spricht erstmals von Krieg.
AZ/dpa |
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Der russische Präsident Wladimir Putin hält eine Rede am Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland.
Der russische Präsident Wladimir Putin hält eine Rede am Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland. © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Moskau - Am 78. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland hat Russlands Präsident Wladimir Putin sein Land im aktuellen Krieg gegen die Ukraine als angebliches Opfer dargestellt. "Heute befindet sich die Zivilisation erneut an einem entscheidenden Wendepunkt", sagte Putin am Dienstag vor Tausenden Soldaten auf dem Roten Platz in Moskau.

Putin: "Wir haben den internationalen Terrorismus zurückgeschlagen"

"Gegen unser Vaterland wurde ein echter Krieg entfesselt", fügte er mit Blick auf die Kämpfe gegen die Ukraine hinzu, die er vor mehr als einem Jahr selbst angeordnet hatte.

"Aber wir haben den internationalen Terrorismus zurückgeschlagen, wir werden die Einwohner des Donbass beschützen und wir werden unsere Sicherheit gewährleisten."

Einmal mehr behauptete Putin zudem, die Ukraine sei zur "Geisel" westlicher Staaten geworden, die Russland zerstören wollten. "Ihr Ziel besteht (...) im Zerfall und in der Zerstörung unseres Landes."

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Russland hat am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen – und rechtfertigt diesen immer wieder mit der nicht belegten Behauptung, der Westen habe Russland bedroht. Auch mehr als ein Jahr nach Kriegsbeginn war in Moskau bis zuletzt in der Regel nur von einer "militärischen Spezial-Operation" die Rede gewesen.

Auch Gäste aus dem Ausland

Offiziellen Angaben zufolge sind auf dem Roten Platz rund 8.000 Soldaten aufmarschiert - darunter offenbar auch Männer, die in den vergangenen Monaten in der Ukraine kämpften.

Russische Soldaten marschieren zum Roten Platz, um an der Militärparade zum Tag des Sieges in Moskau teilzunehmen.
Russische Soldaten marschieren zum Roten Platz, um an der Militärparade zum Tag des Sieges in Moskau teilzunehmen. © Alexander Zemlianichenko/AP

Anders als ursprünglich angekündigt waren außerdem doch einige ausländische Staats- und Regierungschefs auf der Ehrentribüne zu Gast - nämlich aus den Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan und Armenien.

Insbesondere nach einem Drohnen-Vorfall am Kreml war in den vergangenen Tagen immer wieder spekuliert worden, ob die Parade tatsächlich stattfindet oder eventuell doch aus Sicherheitsgründen abgesagt wird.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu salutiert vor seinen Soldaten.
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu salutiert vor seinen Soldaten. © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

In der Nacht zum vergangenen Mittwoch waren nämlich zwei Drohnen bis zum Kreml-Gelände vorgedrungen. Über der Kuppel des Senatspalasts konnten sie von der Luftabwehr zum Absturz gebracht werden. Moskau macht Kiew für den angeblichen Anschlagsversuch auf Putin verantwortlich. Die Ukraine weist das zurück und spricht von einer russischen Inszenierung.

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2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Radi Brunnengrosser am 09.05.2023 13:34 Uhr / Bewertung:

    Was der und seine Handlanger ihrem primitiven Volk
    unterjubeln das geht auf keine Kuhhaut.

  • Dr. Right am 09.05.2023 16:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radi Brunnengrosser

    Wir Deutschen sind trotz unserer Exzesse im zweiten Weltkrieg Menschen. Gleiches gilt für die Russen, die sich derzeit auf dem Holzweg befinden.

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