Putin ordnet Feuerpause über orthodoxe Weihnachten an

Der russische Präsident hat das Verteidigungsministerium angewiesen, die Kampfhandlungen im Nachbarland von Freitagmittag bis in die Nacht auf Sonntag einzustellen.
AZ/dpa |
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Der russische Präsident Wladimir Putin will zum orthodoxen Weihnachtsfest die Waffen schweigen lassen.
Der russische Präsident Wladimir Putin will zum orthodoxen Weihnachtsfest die Waffen schweigen lassen. © Aleksey Babushkin/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Moskau - Angesichts des bevorstehenden orthodoxen Weihnachtsfests hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine anderthalbtägige Feuerpause in der Ukraine angeordnet.

Putin wies das russische Verteidigungsministerium an, von Freitagmittag bis in die Nacht auf Sonntag die Kampfhandlungen im Nachbarland einzustellen, wie aus einer Kreml-Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.

 Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte in einem Telefonat mit Putin am Donnerstag eine "einseitige Waffenruhe", wenngleich aus der Mitteilung des türkischen Präsidialamtes nicht eindeutig hervorging, dass er sich dabei an die russische Seite richtete.

Orthodoxe Weihnachten: Ukraine lehnt Weihnachtswaffenruhe ab

Putin rief der Kreml-Mitteilung zufolge außerdem die ukrainische Seite auf, dem russischen Vorbild zu folgen und ebenfalls über Weihnachten das Feuer einzustellen. Kiew allerdings hatte eine solche Waffenruhe bereits nach dem Aufruf von Kirill als «zynische Falle» abgelehnt.

Unterdessen lehnte Kiew den Aufruf Kirills, des Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, für eine Waffenruhe zwischen Russen und Ukrainern zum orthodoxen Weihnachtsfest ab.

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"Es ist eine zynische Falle und ein Element der Propaganda", schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Die russisch-orthodoxe Kirche sei auch keine Autorität in der weltweiten Orthodoxie und trete lediglich als "Kriegspropagandist" auf. Podoljak unterstellte dem Moskauer Patriarchat Aufrufe zum Genozid an den Ukrainern.

Zuvor hatte der russische Patriarch Kirill beide Seiten im "internen Konflikt" zu einer Waffenruhe am Freitag und Samstag aufgerufen. Nach dem in der Ukraine und Russland befolgten orthodoxen Kirchenkalender ist am Freitag Heiligabend und am Samstag der Weihnachtsfeiertag. Russland hatte den Nachbarstaat Ende Februar überfallen und hält einschließlich der 2014 annektierten Halbinsel Krim gut 18 Prozent des Territoriums besetzt.

 

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