Putin lässt seinen Kronprinz »wählen«

Am Sieg des Kreml- Kandidaten Dmitri Medwedew gibt es schon vor Schließung der Wahllokale keinen Zweifel. Russlands Präsident Putin hat die Bevölkerung seinen Wunschnachfolger wählen lassen. Die wenigen Beobachter berichteten von massiven Beeinflussungen.
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Antreten zur Wahl: Russische Soldaten haben ihre Stimme abgegeben.
ap Antreten zur Wahl: Russische Soldaten haben ihre Stimme abgegeben.

Am Sieg des Kreml- Kandidaten Dmitri Medwedew gibt es schon vor Schließung der Wahllokale keinen Zweifel. Russlands Präsident Putin hat die Bevölkerung seinen Wunschnachfolger wählen lassen. Die wenigen Beobachter berichteten von massiven Beeinflussungen.

MOSKAU Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Bevölkerung seinen Wunschnachfolger wählen lassen: Am Sieg des Kreml- Kandidaten Dmitri Medwedew gibt es schon vor Schließung der Wahllokale keinen Zweifel. Spannend wird aber, wie künftig die Machtaufteilung zwischen Putin – der dann Regierungschef werden soll – und seinem Zögling Medwedew funktioniert.

Bei strengem Morgenfrost von 30 Grad Minus begannen die Wahlen im Gebiet Tschukotka gegenüber von Alaska. Im europäischen Teil Russlands gab es wegen schwerer Schneefälle Behinderungen. Der Kosmonaut Juri Malentschenko gab seine Stimme per Funk ab. Gesichert wurden die Wahlen von einer halben Million Polizisten und Soldaten.

Für Medwedew wurde ein Ergebnis um die 70 Prozent prognostiziert. Den ernsthaften Gegenkandidaten wie Garri Kasparow und Michail Kasjanow war eine Kandidatur verwehrt worden. Zur Wahl standen außer dem Putin- Zögling nur Kommunistenchef Gennadi Sjuganow, Ultranationalist Wladimir Schirinowski und der vom Kreml finanzierte Freimaurer Andrej Bogdanow. Die wenigen Wahlbeobachter berichteten von massiven Beeinflussungen. Staatliche Angestellte wie Lehrer und Ärzte mussten teils unter Aufsicht ihrer Vorgesetzten wählen. „Es ist schrecklich, sie lassen uns keine Wahl“, klagt die Moskauer Kindergärtnerin Sofia. Außerdem wurden Wähler mit Elektrogeräten und Eintrittskarten für Fußballspiele gelockt.

Damit wird nun der 42-jährige Medwedew, bisher Aufsichtsratschef bei Gazprom und Vize-Regierungschef, formell der neue starke Mann im Riesenreich – offiziell ist ihm dann sein langjähriger Ziehvater unterstellt. Über seine Ziele hat er im Wahlkampf nicht viel konkretes gesagt. Seine Hauptbotschaft: „Unsere nationale Tradition mit einem fundamentalen Satz demokratischer Werte zu versöhnen.“

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