Proteste in USA gegen Polizeigewalt
New York - In New York dauerten die Proteste gegen Polizeigewalt die zweite Nacht in Folge an. Im Bezirk Brooklyn inszenierten Demonstranten ein "Die-In" mit Papp-Särgen, anderswo in der Millionenmetropole legten sich Menschen mitten auf die Straße. "Was wir wollen? Gerechtigkeit! Wann wollen wir sie? Jetzt!", riefen sie am Foley Square in Manhattans Justizdistrikt.
Ersten Berichten zufolge verliefen die Proteste ohne größere Auseinandersetzungen der Demonstranten mit der Polizei. In New York wurden 80 Menschen wegen Verkehrsbehinderung vorübergehend festgenommen, wie es in Medienberichten hieß.
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio versprach am Donnerstag, die angekündigte Reform der Polizei durchzusetzen und eine Umerziehung seiner Sicherheitskräfte in die Wege zu leiten. Die "New York Times" berichtete am frühen Freitag, dass rund 22 000 Polizisten der Stadt in Kursen lernen sollen, wie sie Krisensituationen nach Möglichkeit entschärfen können, bevor sie zur Waffe greifen.
Anlass der jüngsten Proteste war der Beschluss von Geschworenen am Mittwoch, einen weißen Polizisten für den Tod eines Schwarzen im New Yorker Bezirk Staten Island nicht zur Rechenschaft zu ziehen. Der Polizist hatte den Mann bei der Festnahme wegen angeblich illegalen Zigarettenhandels in den Würgegriff genommen. Dessen Hilferufe, er bekomme keine Luft mehr, ignorierte er. Der asthmakranke Schwarze, ein sechsfacher Familienvater, starb wenig später.
Zuvor hatten Jurys in Ferguson (US-Bundesstaat Missouri) und Cleveland (Ohio) für den Verzicht auf eine Anklage gegen weiße Polizisten gestimmt. In Ferguson war der unbewaffnete Schwarze Michael Brown durch die Schüsse eines Polizisten gestorben. In Cleveland wurde ein zwölfjähriger Schwarzer erschossen, weil er eine Pistolenattrappe in der Hand hielt.
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