Prostituierten- Skandal um US-Gouverneur

«Ich habe mich nicht an die Maßstäbe gehalten, die ich von mir selbst erwartet habe», hat der New Yorks Gouverneur Spitzer bekannt. Was er genau gemacht hat, verriet er nicht, die US-Medien wissen es ohnehin schon.
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New Yorks Gouverneur Spitzer gab sich zerknirscht
AP New Yorks Gouverneur Spitzer gab sich zerknirscht

«Ich habe mich nicht an die Maßstäbe gehalten, die ich von mir selbst erwartet habe», hat der New Yorks Gouverneur Spitzer bekannt. Was er genau gemacht hat, verriet er nicht, die US-Medien wissen es ohnehin schon.

Der als Saubermann bekannte Gouverneur des US- Bundesstaates New York, Eliot Spitzer, soll Kunde eines exklusiven Sexclubs gewesen sein. Nach entsprechenden Zeitungsberichten räumte der zu den Demokraten gehörende Landeschef am Montag Fehlverhalten ein, äußerte sich aber nicht näher zu den Vorwürfen.

«Ich habe mich so verhalten, dass ich meine Verpflichtungen gegenüber meiner Familie verletzt habe», sagte der dreifache Vater in einem kurzen Pressestatement in New York. Entgegen ersten Erwartungen erklärte er nicht seinen Rücktritt. «Wir wollten New York einen richtigen Wandel bringen, und das wird weitergehen», sagte der 48- Jährige. Die «New York Times» hatte zuvor berichtet, Spitzer habe gegenüber seinen engsten Mitarbeitern Verbindungen zu einem Prostitutionsring eingeräumt. Die Ermittler seien ihm im vergangenen Monat auf die Spur gekommen, als er einen Termin mit einer teuren Prostituierte in einem Hotel in Washington vereinbarte.

«Kunde 9» des Prostituiertenrings

Die Nachrichtenagentur AP erfuhr aus Behördenkreisen, Spitzer werde in Gerichtsdokumenten als «Kunde 9» des Prostituiertenrings genannt. Die Telefongespräche seien im Rahmen von Ermittlungen abgehört worden, die bereits vor mehreren Monaten begonnen hätten. Spitzer sei in Februar mit mindestens einer Frau in einem Hotel in Washington zusammengetroffen, erklärte der Gewährsmann weiter. In der vergangenen Woche waren vier Verdächtige mit mutmaßlichen Verbindungen zum Prostituiertengeschäft festgenommen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vermittelten sie mehr als 50 Prostituierte in New York, Washington, Los Angeles, Miami, London und Paris an wohlhabende Kunden.

Er ließ selbst Prostituierten-Ringe auffliegen

Spitzer entschuldigte sich in seiner Erklärung bei seiner Familie und der Öffentlichkeit. «Ich habe mich nicht an die Maßstäbe gehalten, die ich von mir selbst erwartet habe», sagte er. Seine Frau Silda, mit der er seit mehr als 20 Jahren verheiratet ist, stand während der Erklärung neben ihm. Spitzer, früher oberster Staatsanwalt des Bundesstaates New York, ist seit Anfang 2007 Gouverneur. Er hatte bei seinem Amtsantritt neue ethische Standards für die Politik angekündigt. Als Strafverfolger machte er durch sein hartes Vorgehen gegen Finanzkriminalität an der Wall Street Schlagzeilen. Mindestens zweimal ließ er auch einen Prostitutionsring auffliegen. (dpa/AP)

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