Kommentar

Pro und Contra: Weiter mit AstraZeneca impfen?

Sollte mit AstraZeneca weiterhin geimpft werden? Ein Pro und Contra aus der AZ-Redaktion
von  Clemens Hagen, Michael Schilling

Bund und Länder drücken bei den Impfungen mit AstraZeneca vorsorglich auf die Bremse: Ab Mittwoch sollen in Deutschland nur noch Menschen über 60 Jahren uneingeschränkt das Präparat gespritzt bekommen – außer Jüngere wollen es nach Klärung mit dem Arzt auf eigenes Risiko. Das beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Dienstagabend. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.

Doch sollte überhaupt noch mit AstraZeneca geimpft werden? Ein Pro und Contra aus der AZ-Redaktion:

Pro: Ins Klo damit? Nein!

Was sonst? Deutschland, Weltmeister im Schneckentempo-Piksen, erwartet im zweiten Quartal 15,4 Millionen Dosen AstraZeneca. Das macht etwa ein Viertel des insgesamt bis Ende Juni verfügbaren Impfstoffs aus. Ins Klo damit? Nein! Unter strenger Aufsicht durch die Hausärzte weiterhin an Erwachsene verimpfen. Freiwillig, versteht sich. Und: Wer Bedenken bei AstraZeneca hat, der sollte einfach mal den Beipackzettel mit den Nebenwirkungen eines x-beliebigen Medikaments lesen.

Clemens Hagen, Politik-Vize

Contra: Mehr als ein PR-Desaster

Die von Beginn an unselige AstraZeneca-Geschichte ist mehr als ein PR-Desaster. Sie schürt (weiteres) Misstrauen und bestärkt jene, die von einem unkontrollierten Feldversuch an Menschen sprechen. Und wenn Markus Söder sagt, wer sich traue, solle AstraZeneca auch bekommen, ist das grotesk. Impfen als Mutprobe? Nein, danke. Lieber würde ich mich trauen, über Ostern die Familie zu besuchen. Ins Kino zu gehen. Sport zu treiben. Das hingegen hat Söder verboten. Zynische Logik.

Michael Schilling, Chefredakteur

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