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Privilegien für Geimpfte? Dann hat Freiheit ausgedient

AZ-Chefredakteur Michael Schilling kommentiert die Debatte um die Unterscheidung zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften.
Michael Schilling
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Privilegien für Geimpfte: Das klingt ja zunächst einmal nach Belohnung - und erweckt dadurch einen völlig falschen Eindruck. Andersherum formuliert wird es deutlicher: Nicht-Geimpfte sollen Nachteile haben.

Und das ist, wie Bundesinnenminister Horst Seehofer schon richtig festgestellt hat, nicht hinnehmbar. Mal abgesehen davon, dass es für einen langen Zeitraum gar nicht genug Impfdosen für alle gibt: Wer mag Teil einer Gesellschaft sein, in der ein Kino- oder Club-Besuch nur einer bestimmten Gruppe möglich ist - und dem Rest verweigert wird? Freiheit und Gleichheit haben dann ausgedient. Und wer will eine Zukunft, in der Kino oder Reisen schon als Privileg gelten?

Hinzu kommt ein logischer Aspekt: Wenn etwa ein Gast ohne Impfausweis in ein gut besetztes Lokal voller Geimpfter möchte, wer sollte ihm den Zutritt verweigern: Es kann ja niemandem etwas passieren. Oder?

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12 Kommentare
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  • Wolff am 02.01.2021 13:42 Uhr / Bewertung:

    Die Politik hat hier eine Alibidebatte angestoßen, um von den erneuten eigenen Versäumnissen abzulenken. Alle Welt forscht seit fast einem Jahr an einem Impfstoff, aber dass man auch mal dafür Sorge trägt, dass so ein Impfstoff auch schnell in ausreichender Menge produziert werden kann, ist natürlich nicht drin. Und dass man sich vernünftig auf die Impfungen vorbereitet offensichtlich auch nicht. Also diskutiert man jetzt um Solidarität, Gerechtigkeit usw. statt endlich mal anständig seine Arbeit zu machen. Wenn der Impfstoff für eine sterile Immunität sorgt, gibt es schlichtweg keinerlei Infektionsschutzgrund, aus dem sich Geimpfte noch an irgendwelche Sonderregeln halten müssten. Ganz einfach. Ist das jedoch nicht der Fall, könnten auch Geimpfte weiter zum Infektionsgeschehen beitragen, so dass es für sie auch erst einmal keine "Privilegien" geben kann. Bis das endlich geklärt ist, gibt es somit auch keine "Privilegien". Diskussion überflüssig.

  • glooskugl am 31.12.2020 17:48 Uhr / Bewertung:

    Wenn ich mit meinem Auto ,voll mit meinem erarbeiteten Schnaps nicht Auto fahren darf...hat dann die Freiheit ausgedient?

  • Ludwig III am 30.12.2020 21:24 Uhr / Bewertung:

    "Wenn etwa ein Gast ohne Impfausweis in ein gut besetztes Lokal voller Geimpfter möchte, wer sollte ihm den Zutritt verweigern: Es kann ja niemandem etwas passieren. Oder?"

    Das ist Logik. Herr Schilling hat selber gedacht. Das gilt heute als verpönt. Stattdessen ist die lobbygesteuerte WHO zu befragen. Die erklärt Ihnen, wie aus einem X ein U wird.

    Bei einer Krankheit, die zu 99% mit leichten oder gar keinen Symptomen verläuft (Quelle: siehe allgemeine Statistiken, wie sie seit Anfang März alltäglich gezeigt werden). Bei einer Krankheit, deren Opfer im Durchschnitt über 80 Jahre alt sind. Da sage ich doch: Impft die Risikogruppe und gut ist's. Das sind maximal 10%, mit Sicherheitsaufschlag. Wenn dann noch alle zur Impfung kommen, die sich damit sicherer fühlen, dann ist's doch gut damit. Damit kommt man ohne Zwang oder Propaganda auf um die 60% zuzüglich 10%, die es schon gehabt haben und die Herdenimmunität ist erreicht.

    Oder geht es eben doch nicht um eine Krankheit?

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