Private Krankenversicherung: In die Falle locken

Minister Bahr hat sich schon öfters zum Handlanger gemacht: Die AZ-Redakteurin Anja Timmermann über die FDP-Forderung zu den privaten Kassen.
Anja Timmermann |
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Gesundheitsminister Daniel Bahr will private Kassen für alle.
dpa Gesundheitsminister Daniel Bahr will private Kassen für alle.

Na sowas, da hat sich doch im Endspurt dieser Legislaturperiode noch einmal die gute alte Fratze der Klientelpolitik auf die Bühne gewagt: FDP-Minister Daniel Bahr will die private Krankenversicherung für alle öffnen – bisher geht das nur für Menschen, die über 47000 Euro im Jahr verdienen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der FDP-Mann unverhohlen zum Handlanger einer umstrittenen Branche macht. Immer wieder hat er sein Amt als Gesundheitsminister zugunsten der PKV genutzt – zum Beispiel mit dem Versuch, die Wahltarife der gesetzlichen Kassen auszubremsen. Sein Kalkül: Wenn man das solidarische GKV-System möglichst unattraktiv macht, kann das dem FDP-Liebling PKV vielleicht noch ein paar Kunden zutreiben.

Und jetzt versucht er es gleich ganz offen. Was Bahr vorschlägt, bedeutet im Klartext, dass noch mehr Menschen in die Falle der privaten Versicherungen gelockt werden können. Sie lassen sich blenden von den anfangs so niedrigen Tarifen. Aber dann kommt das böse Erwachen: Bei der Familiengründung, spätestens aber ab dem 55. Geburtstag, wenn der Austritt auf immer versperrt ist, kassieren die privaten Kassen gnadenlos ab. Ihr Geschäftsmodell ist einfach: erst anlocken, dann ausnehmen.

Peinlich genug, dass die FDP auch noch so dreist Werbung dafür macht. Womöglich fordert sie ja dann nächste Woche Steuergeschenke für Hoteliers. Aber vielleicht hat sie ja wenigstens das gelernt.

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