Präsident von Burkina Faso lehnt Rücktritt vorerst ab
Ouagadougou - Trotz blutiger Unruhen hat der Präsident von Burkina Faso, Blaise Compaore, einen sofortigen Rücktritt abgelehnt. Zugleich kündigte er in einer vom Radiosender Omega verbreiteten Rede an, von einer geplanten Verfassungsänderung abzusehen.
Compaore hob ferner den am Donnerstag ausgerufenen Ausnahmezustand wieder auf. In der Rede an die Nation bestätigte er zugleich die Auflösung des Parlaments. Diese Schritte sollten den Weg in eine Übergangsphase erleichtern, an deren Ende er die Macht an einen demokratisch gewählten Präsidenten übergeben wolle, hieß es.
In der Hauptstadt Ouagadougou waren zuvor erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen eine geplante Wiederwahl des Langzeitpräsidenten zu protestieren. Dabei kam es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei. Unter anderem wurde das Parlamentsgebäude in Brand gesetzt. Bei den Zusammenstößen sei mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, berichtete die BBC.
Der 63-jährige Compaore regiert Burkina Faso seit einem Putsch vor fast drei Jahrzehnten. Im Jahr 2000 hatte er die Verfassung schon einmal ändern lassen, um an der Macht zu bleiben. Die Wahlen sind für November 2015 geplant.
Burkina Faso mit etwa 17 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Welt.