Posten-Poker um EU-Spitzenjobs soll auf Gipfel entschieden werden
Berlin - Die sozialistischen und sozialdemokratischen Regierungschefs hätten massiv auf schnelle Personalbeschlüsse und ein Gesamtpaket gedrängt, berichtete die Zeitung "Welt" (online) unter Berufung auf informierte Diplomatenkreise. Die EU-Staats- und Regierungschefs treffen sich am Donnerstag und Freitag in der belgischen Hauptstadt Brüssel.
Neuer Kommissionspräsident soll demnach Luxemburgs ehemaliger christdemokratischer Ministerpräsident Jean-Claude Juncker werden. Über die Personalie war zuletzt heftig gestritten worden. Großbritanniens Premier David Cameron, der Juncker offen ablehnt, hatte eine förmliche Abstimmung gefordert. Das wäre ein Novum. Denn bisher wurde der Chef der mächtigen EU-Behörde einvernehmlich nominiert.
Als EU-Ratspräsidentin vorgesehen ist dem Bericht zufolge die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Dänemarks, Helle Thorning-Schmidt. Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos soll neuer ständiger Vorsitzender der Eurogruppe werden. Die Besetzung dieses Postens war zuletzt ungewiss. Noch offen ist dem Bericht zufolge, wer das Amt des EU-Außenbeauftragten erhält.
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