Porträt Beck: Links-Debatte hinterließ Spuren

BERLIN - Die monatelange Debatte über seine angebliche Führungsschwäche und den Umgang der SPD mit der Linken hatte immer deutlichere Spuren im Nervenkostüm von Kurt Beck hinterlassen.
Zuletzt wurde die Frage unüberhörbar: Wie geht die politische Karriere des 59-Jährigen gelernten Elektromechanikers weiter? Das galt besonders nach der Entscheidung für Parteivize Frank-Walter Steinmeier als Herausforderer von Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Bundestagswahlkampf 2009.
Beck folgte im April 2006 auf den damals aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen Vorsitzenden Matthias Platzeck. Sein Amt als SPD-Landeschef und Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz behielt er.
Die Negativ-Schlagzeilen, denen sich Beck seit Sommer 2007 ausgesetzt sah, ließen auch seine Popularitätswerte auf Bundesebene und zuletzt sogar im Heimatland sinken. Als dienstältester Regierungschef eines Bundeslandes lenkt er in Rheinland-Pfalz seit 1994 die Geschicke. 2006 erreichte der als volksnah und bodenständig geltende Beck bei der Landtagswahl sogar die absolute Mehrheit. Ob sich ein solcher Erfolg bei der nächsten Wahl 2011 vor allem nach dem Erstarken der Linkspartei noch einmal wiederholen lässt, gilt heute mehr als fraglich.
In den vergangenen Wochen wurde noch spekuliert, dass Beck im kommenden Jahr für den Bundestag kandidieren könnte - um dann auch Fraktionschef zu werden und ganz nach Berlin zu gehen. Doch viele in der SPD hatten zuletzt gezweifelt, ob Beck den Sprung von Mainz in die Hauptstadt tatsächlich wagt.