Poroschenko will Ukraine rasch in die EU führen
Kiew - "Es ist die Zeit gekommen, eine neue und moderne Ukraine zu errichten", sagte Poroschenko bei seiner Antrittsrede im Parlament in Kiew. Auch Bundespräsident Joachim Gauck und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy nahmen an der Zeremonie teil.
Die Gäste in der Obersten Rada erhoben sich von ihren Sitzen und applaudierten dem 48-Jährigen bei seinem Bekenntnis zu Europa. Niemand habe das Recht, die Ukraine auf ihrem Weg in die EU zu stören, sagte der Milliardär angesichts von Versuchen Russlands, den Westkurs der Ex-Sowjetrepublik zu bremsen.
Nach seinem Amtseid kündigte der Oligarch an, alles für die Einheit des Landes zu tun. Poroschenko betonte, dass er die von Russland einverleibte Schwarzmeerhalbinsel Krim weiter als Teil der Ukraine ansehe.
Er wolle nun in die von blutigen Kämpfen erschütterte Ostukraine reisen, um dort im Raum Donezk einen Friedensplan vorzustellen, sagte der Staatschef. Dort kämpfen von Kiew eingesetzte Truppen gegen prorussische Separatisten, die Poroschenko nicht anerkennen.
Eine Föderalisierung des Landes, wie sie prorussische Separatisten vorschlagen, lehnte Poroschenko in seiner Rede ausdrücklich ab. Er sprach sich zudem für baldige Neuwahlen eines Parlaments aus. Nach dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch im Februar sollen mit der Wahl auch in der Obersten Rada die Kräfteverhältnisse geklärt werden.
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