Polizei findet gestohlenen Auschwitz-Schriftzug

Sicherheitskräfte haben das demontierte Originalschild aus dem KZ Auschwitz entdeckt und mehrere Verdächtige festgenommen. Warum die Männer den Schriftzug "Arbeit macht frei" entwendet haben, ist noch unklar.
von  Abendzeitung
Diebe zerlegten den Schriftzug in mehrere Teile
Diebe zerlegten den Schriftzug in mehrere Teile © dpa

WARSCHAU - Sicherheitskräfte haben das demontierte Originalschild aus dem KZ Auschwitz entdeckt und mehrere Verdächtige festgenommen. Warum die Männer den Schriftzug "Arbeit macht frei" entwendet haben, ist noch unklar.

Der nach drei Tagen wiedergefundene Schriftzug "Arbeit macht frei" vom Eingangstor der KZ-Gedenkstätte in Auschwitz soll an seinen historischen Ort zurückkehren. Vorher seien aber noch Restaurationsarbeiten erforderlich, sagte ein Museumssprecher.

Auch müssten die Sicherheitsvorkehrungen verbessert werden. Er ließ offen, ob das Originalschild noch vor dem 65. Jahrestag der Befreiung letzter überlebender Häftlinge durch die sowjetischen Soldaten am 27. Januar 1945 angebracht werden kann. Jetzt hängt am KZ-Tor eine Kopie. Die polnische Polizei hatte am Sonntagabend den historischen Schriftzug bei Thorn (Torun) im Norden Polens gefunden und fünf Verdächtige festgenommen. Die Diebe hätten den stählernen Schriftzug in drei Teile zerlegt, hieß es.

Aufschrift als zynisches Symbol

Bei den Festgenommenen handelt es sich den Angaben zufolge um Männer im Alter zwischen 20 und 39 Jahren. Sie wurden in die Polizeizentrale in Krakau gebracht, wo sie vernommen werden sollen. Ihr Motiv war zunächst nicht bekannt. Die Täter hatten am Freitagmorgen den historischen Schriftzug abmontiert und unbemerkt vom Gelände des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz entwendet. Die Aufschrift "Arbeit macht frei", die über den Einfahrten zahlreicher Konzentrationslager angebracht wurde, gilt als zynisches Symbol für die Gräueltaten der Nazis, die Millionen von Menschen ermordeten.

Grabstein für mehr als eine Million Juden

Noch am Sonntag betonte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bedeutung der Inschrift. Sie sei von "größter historischer Wichtigkeit für das jüdische Volk und die ganze Welt. Sie ist ein Grabstein für mehr als eine Million Juden". Die Nationalsozialisten ermordeten in dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz zwischen 1940 und Januar 1945 bis zu 1,5 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen waren Juden. (dpa/AP)

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