Kommentar

Politik-Jahr 2021: Der Aufbruch drängt

AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über Merkel und Murmeltiere.
von  Natalie Kettinger

Angela Merkel hat das Kanzleramt als beliebteste Politikerin Deutschlands freiwillig verlassen, geehrt und geachtet. Sie habe dem Land Stabilität verliehen, wird gelobt. Das stimmt.

Deutschland hinkt den Mitbewerbern hinterher

Allerdings bedeutet Stabilität oft auch Stillstand: Bei der Digitalisierung, beim Klimaschutz, der Infrastruktur, der Gleichstellung oder der Einwanderungspolitik hinkt die Bundesrepublik den Mitbewerbern hinterher. Hier muss die Ampel-Regierung nun beweisen, dass es ihr ernst ist mit dem Aufbruch, den sie verspricht. Leicht wird das nicht.

Zumal auch zu diesem Jahreswechsel Dämon Covid über allem schwebt. Wieder wird über einen Lockdown und Kontaktbeschränkungen diskutiert, wieder bangen Kulturschaffende und Gastronomen um ihre Zukunft - genau wie 2020. Das zeigt, dass es auch in der Corona-Politik Zeit ist für einen Aufbruch: hin zu mehr Transparenz, zu nachvollziehbaren Maßnahmen, zu Erklärungen statt Schulmeisterei, zu Gemeinsamkeit statt Ausgrenzung.

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