Polens Präsident wirft Deutschland Wortbruch bei Panzern vor

Polen hat Panzer an die Ukraine abgegeben. Dafür will es deutsche Panzer vom Typ Leopard. Doch die Bundesregierung habe eine entsprechende Zusage nicht gehalten, beklagt Präsident Andrzej Duda.
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Polens Präsident Andrzej Duda.
Polens Präsident Andrzej Duda. © Mindaugas Kulbis/AP/dpa
Davos

Polens Präsident Andrzej Duda hat der Bundesregierung Wortbruch bei einer versprochenen Lieferung von Panzern an sein Land vorgeworfen.

Der Staatschef des Nato-Partners bezog sich in einem Interview des TV-Senders Welt am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos auf eine Zusage aus Berlin, Panzer zu liefern, mit denen von Polen an die Ukraine abgegebene Panzer ersetzt werden sollten. "Sie haben dieses Versprechen nicht erfüllt", fügte Duda mit Blick auf die Bundesregierung hinzu. "Und offen gesagt: Wir sind sehr enttäuscht darüber."

"Wir haben der Ukraine eine große Anzahl an Panzern zur Verfügung gestellt", sagte der polnische Präsident weiter. "Indem wir das getan haben, haben wir unser eigenes militärisches Potenzial geschwächt, und wir haben unsere eigenen militärischen Vorräte aufgebraucht." Darum habe Polen auch auf Unterstützung aus Deutschland gehofft. Ein großer Teil des Panzerarsenals in den polnischen Streitkräften bestehe aus deutschen Panzern vom Typ Leopard.

"Wenn wir also von Deutschland unterstützt worden wären, wenn wir Ersatz bekommen hätten in Form eines Ringtauschs, dann wären wir sehr froh gewesen", sagte Duda. "Tatsächlich haben wir ein solches Versprechen auch bekommen und Deutschland hat versprochen, uns diese Panzer zu liefern." Polen unterstützt sein Nachbarland Ukraine gegen den russischen Angriff mit Panzern des sowjetischen Typs T-72. Warschau hat bereits deutlich gemacht, dass es dafür Ausgleich von Nato-Partnern erwartet, auch aus Berlin.

Baerbock: Missverständnisse ausräumen

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr polnischer Amtskollege Zbigniew Rau betonten am Dienstag den Willen, Probleme und Missverständnisse beim geplanten Ringtausch von Panzern auszuräumen. Klar sei, "dass wir gerade schweres Material nicht per Knopfdruck oder per Fingerschnipsen liefern können", sagte Baerbock nach einem Treffen mit Rau in Berlin. Es sei "wichtig, dass man im ständigen Austausch miteinander steht, damit keine Missverständnisse entstehen". Rau sagte laut Übersetzung des Auswärtigen Amts, der Teufel stecke bei dem Thema im Detail. Es gebe den Willen, das Problem zu lösen.

Deutschland hatte vergangene Woche einen sogenannten Ringtausch mit Tschechien angekündigt. Berlin will dem Nato-Partner 15 Leopard-2-Panzer aus Industriebeständen zur Verfügung stellen und damit Lieferungen schwerer Waffen Tschechiens an die Ukraine ausgleichen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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