Platzeck statt Wowereit: War's das schon mit den Abflügen?

Nach der neuerlichen Eröffnungs-Pleite hagelt es Kritik an Klaus Wowereit und Matthias Platzeck, der sein politisches Schicksal "an den Flughafen koppelt".  
Vanessa Assmann |
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Nach der neuerlichen Eröffnungs-Pleite hagelt es Kritik an Klaus Wowereit und Matthias Platzeck, der sein politisches Schicksal "an den Flughafen koppelt".

BERLIN Es waren die ersten Abflüge vom pannenreichen Hauptstadtflughafen BER, doch für viele waren sie nicht ausreichend: Am Tag nach Klaus Wowereits „Rückzug light” aus der Aufsichtsratsspitze des Berliner Großflughafens und der Benennung seines Wunschnachfolgers, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, gab’s heftige Kritik an den Politikern.

"Wer als Aufsichtsratsvorsitzender seiner Position nicht gewachsen ist, kann auch nicht eine 3,5-Millionenstadt regieren”, schimpfte der FDP-Verkehrsexperte Oliver Luksic in Richtung von Wowereit. Grüne und Piraten wollen Wowereit durch ein Misstrauensvotum zu Fall bringen. Der hat zwar mangels politischer Alternativen innerhalb der rot-schwarzen Regierungskoalition derzeit nichts zu befürchten, doch auf Bundesebene schwindet der Rückhalt. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert, in dessen Wahlkreis der neue Großflughafen liegt, fiel Wowereit in den Rücken: Parteitreue dürfe es nicht um jeden Preis geben.

Was den Flughafen angeht, ist der Preis immens hoch: 25 Millionen für jeden weiteren Monat, um den sich das Projekt verzögert, besagen Schätzungen. Einen neuen Eröffnungstermin gibt es noch nicht. Eine solche Einschätzung scheint sich niemand mehr zuzutrauen. „Grauenhaft”, nennt Horst Amann, der Technikchef auf der Großbaustelle, die Situation.

Nun soll Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck („Ich kopple mein politisches Schicksal an diesen Flughafen”) das Projekt doch noch zu einem guten Ende führen. Zuvor will er die Vertrauensfrage im Parlament stellen. Die Zweifel sind groß, die Grünen fordern seinen Rücktritt. Hätte er als Vize von Wowereit im Aufsichtsrat nicht besser Bescheid wissen müssen? Warum fiel er aus allen Wolken, als die neue Verzögerung bekannt wurde? Der Vorsitzende des Flughafen-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Delius (Piraten), bezweifelt Platzecks Qualitäten: „Der Aufsichtsrat braucht Profis.” Platzeck werde wieder einen schönen Termin nennen, der dann nicht gehalten wird.

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