Piraten wollen im Team den NRW-Landtag entern

Mit einem Vierer-Spitzenteam wollen die Piraten erstmals den Landtag in NRW entern.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Münster - Nach einem langen Parteitag mit komplizierten Verfahren und zahlreichen Bewerbern um die Listenplätze setzte sich am Samstagabend in Münster ein Überraschungskandidat durch: Der politisch bislang eher unerfahrene Medienpädagoge und promovierte Biophysiker Joachim Paul schaffte mit 202 von 398 Stimmen die nötige 50-Prozent-Hürde und kam damit auf Listenplatz Eins.

Der als Favorit gehandelte Parteichef Michele Marsching scheiterte dagegen im ersten Wahlgang knapp am Quorum. Paul will aber nicht allein in den Wahlkampf gehen: "Ich will mit einem Netz, einem Team in den Landtag einziehen", sagte er nach seiner Wahl. Gedacht sei an ein Spitzenquartett der ersten vier Listenplätze für den Wahlkampf.

"Wir haben sehr viele Lernprozesse vor uns", sagte der 54-Jährige. "Wir treten nicht an, um Politik unmöglich zu machen." Als seine thematischen Schwerpunkte sieht der Pirat aus Neuss die Bereiche Bildung, Forschung und Medien. Gemeinsam mit Landeschef Marsching, der im ersten Wahlgang 190 Stimmen (47,7 Prozent) erhielt, hatte Paul 2010 das Bildungsprogramm der jungen Partei erarbeitet. Am Abend vertagte der Parteitag die weitere Kandidatenwahl auf Sonntag.

40 Piraten für die Landesliste waren zu bestimmen. Wer es auf die Liste schaffen sollte, darüber konnte jedes der rund 500 teilnehmenden Mitglieder mitentscheiden. Delegierte gibt es bei den Piraten, die konsequent basisdemokratisch auftreten wollen, nicht.

Die Piraten hatten es erstmals bei der Wahl in Berlin im September 2011 in ein Landesparlament geschafft. Der Berliner Abgeordnete Christopher Lauer, der als Gast gekommen war, warnte vor verfrühter Euphorie und rief zu einem konzentrierten Wahlkampf auf: "Wir können es uns nicht erlauben, hier nicht in den Landtag zu kommen." Auch die politische Geschäftsführerin der Piratenpartei in Deutschland, Marina Weisband aus Münster, mahnte mit Blick auf die guten Umfragewerte: "Das kann sehr trügerisch sein, weil man sich dann leicht entspannt."

Die Partei liegt nach Umfragen in NRW um die 5 bis 6 Prozent. Hoffnung auf den Einzug in den Landtag machen sich die Piraten auch bei den Wahlen im Saarland (25. März) und in Schleswig-Holstein (6. Mai).

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.