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Kritik von Söder? Hubert Aiwanger schlägt in der AZ zurück: "CSU soll selbst in den Spiegel schauen“

Hubert Aiwanger lässt die CSU-Kritik von Waigel, Kaniber und Holetschek nicht auf sich sitzen. Der Freie-Wähler-Chef bezeichnet diese in der Abendzeitung als "peinliche Eifersüchtelei". Aiwanger, der in den Bundestag einziehen will, richtet sich direkt an seine Kritiker.
von  Maja Aralica
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger holt zum Rundumschlag gegen seine Kritiker aus.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger holt zum Rundumschlag gegen seine Kritiker aus. © IMAGO / Jürgen Heinrich

München - Im Zuge der Bauernproteste wurde Hubert Aiwanger viel von Seiten seines Koalitionspartners CSU kritisiert. So bezeichnete ihn der CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek als "kleinen Problembären" und auch der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel nannte Aiwangers Art "unmöglich".

Doch Hubert Aiwanger zeigt sich davon ziemlich unbeeindruckt. Der Abendzeitung sagt der bayerische Wirtschaftsminister: "Diese peinliche Eifersüchtelei erleben wir schon seit Jahren." Bayerns Vize-Ministerpräsident ärgert sich schon länger über das Verhalten der CSU: "Auch in diesem Sommer, vor der Landtagswahl, hat die CSU händeringend versucht, Veranstaltungen mit mir als Redner zu hintertreiben, indem auf Veranstalter eingewirkt wurde, mich wieder auszuladen." 

Hubert Aiwanger schießt zurück: Kritiker sollen selbst in den Spiegel schauen 

Aiwanger richtet sich im weiteren Austausch mit der Abendzeitung direkt an seine Kritiker innerhalb der Spezi-Koalition: "Einige in der CSU, zum Beispiel auch deren Ehrenvorsitzender Waigel, haben immer noch nicht verstanden, dass ohne starke Freie Wähler auch in Bayern die Grünen mit an der Regierung wären."

Weiter fügt Partei-Chef Aiwanger hinzu: "Und bezüglich der Arbeitsleistung soll jeder CSU-Minister und Funktionär, der mich kritisiert, selbst in den Spiegel schauen und diejenigen fragen, die mich einladen."

Hubert Aiwanger reagiert auf Kritik aus der CSU

Unbeirrt von der Kritik an seinem Politikstil bereitet sich Aiwanger derzeit für die Teilnahme an einer Kundgebung in Ellwangen im Osten Baden-Württembergs am Samstag (20.1.) vor. Dies ist als Bundesvorsitzender der Freien Wähler nicht sein erster Auftritt im Ländle: "Ich war beispielsweise schon im März 2023 auf Einladung des dortigen Bundes der Selbständigen am Mathaisemarkt in Schriesheim (Baden-Württemberg) und habe dort vor 2.000 Mittelständlern gesprochen.

Die gute Arbeit der Freien Wähler wird bundesweit wahrgenommen und es folgen immer mehr bundesweite Einladungen." In der AZ betont der 52-Jährige weiter, dass er "auch aus der Wirtschaft heraus zunehmend zu Veranstaltungen gerufen" werde und kontert damit den kritischen CSU-Aussagen in Bezug auf seine Arbeit als Wirtschaftsminister. 

"Retten, was zu retten ist": Hubert Aiwanger will mit Freien Wählern in den Bundestag

Bayerns Vize-Ministerpräsident zeigt sich im Gespräch mit der Abendzeitung optimistisch über einen bevorstehenden Einzug in den Bundestag: "In aktuellen bundesweiten Umfragen legen die Freien Wähler zu, derzeit stehen wir bei 4 Prozent. Damit sind wir kurz vor dem Einzug in den Bundestag." Aiwangers Ziel ist ganz klar: "Wir stehen für eine ehrliche bürgernahe Politik für unser Land und wollen retten, was noch zu retten ist." Was oder wen Aiwanger konkret retten möchte, führt der Freie-Wähler-Chef jedoch nicht weiter aus.

Bundestag in Berlin: Freie Wähler wollen die Grünen aus der Regierung verscheuchen

Hubert Aiwanger drückt in der AZ auch Wünsche an seinen potenziellen Koalitionspartner aus: "Die CSU sollte endlich gemeinsam mit uns vorausschauen und an einer gemeinsamen, möglichst stark bürgerlich geprägten Regierung in Berlin arbeiten, wo wir die Grünen aus der Regierung rausbekommen müssen."

Bei der Bundestagswahl 2021 stand die CSU bundesweit bei 5,2 Prozent. Aiwangers Freie Wähler konnten 2,4 Prozent der Stimmen generieren. Die nächste reguläre Wahl des Deutschen Bundestags findet im Herbst 2025 statt. Vorzeitige Neuwahlen fordert Hubert Aiwanger jedoch nicht, sagte er in der ARD-Talkshow von Sandra Maischberger am 9. Januar. Der Freie-Wähler-Chef meinte aber: "Ich bin nicht dagegen." Er "habe keinen Hebel, um die Neuwahl zu erreichen, also muss ich weiterwurschteln lassen".

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